Bewerbung: Umorientierung Formulierung mit 3 Vorlagen

Egal ob aus privaten oder finanziellen Gründen – eine Umorientierung wird nicht negativ ausgelegt, wenn nur die Formulierung stimmt.

Die ältere Generation, die in einem Betrieb gelernt hat, übernommen wurde und dort bis zum Rentenalter bleibt, scheint zu einer aussterbenden Art zu gehören.

Nur noch selten gibt es derart stringente Lebensläufe ohne Ausrutscher und berufliche Alternativen, die getestet wurden. Der eine oder andere (junge) Personalreferent mag die Unternehmenstreue eines älteren Mitarbeiters vielleicht sogar als mangelnde Entwicklung auslegen, für andere zeugt eine lange Betriebszugehörigkeit von einem guten Arbeitsklima. Grundsätzlich gilt: Sowohl ein Wechsel als auch eine lange Betriebszugehörigkeit haben ihre Berechtigung. Soll doch eine Umorientierung stattfinden, muss die passende Formulierung her. Diese drei Beispiele zeigen einige Möglichkeiten.

Zur Umorientierung gezwungen: Manfred, 44, hat Schlosser gelernt

… doch diesen Beruf gibt es heute nicht mehr. Für Manfred wäre das nicht zum Problem geworden, hätte nicht sein ehemaliger Lehrbetrieb die Pforten für immer geschlossen. Nun steht der 44-Jährige auf der Straße und weiß noch nicht einmal, für welchen Beruf er sich nun bewerben kann, denn der Beruf des „Schlossers“ wird schon seit längerem nicht mehr in einer Ausbildung vermittelt. Heute wird „Metallbauer“ gelernt. Doch problematisch sind die Fachrichtungen, die so viel spezielles Know-how erfordern, das Manfred nicht bieten kann. Deswegen bewirbt er sich als Metallbau-Helfer, Betriebstechniker und Maschineneinrichter – und wechselt damit zwar nicht die Branche, wohl aber den Beruf. Er formuliert seine Bewerbungsschreiben so:

  • „Ich selbst habe mich nicht als ‚überholt‘ empfunden, doch meine Berufsbezeichnung ist es offensichtlich. Einst habe ich eine Ausbildung zum Schlosser gemacht und bis zum Insolvenzantrag meines Ausbildungsbetriebs vor drei Monaten auch als Schlosser gearbeitet. Auf der Suche nach ähnlichen Berufsgruppen, bin ich auf den Beruf des Metallbauer gestoßen – und möchte mich hiermit als Metallbau-Helfer in Ihrem Betrieb bewerben.“
  • „Bei meinem derzeitigen Arbeitgeber habe ich (als gelernter Schlosser) die Betriebsbereitschaft von Anlagen und Maschinen sichergestellt. Ähnliche Anforderungen stellen Sie auch bei der Suche nach einem Betriebstechniker. Diese Parallele habe ich zum Anlass genommen, mich bei Ihnen zu bewerben.“
  • „Seit meinem 16. Lebensjahr arbeite ich in einer Chemiefabrik. Dort habe ich das Schlosserhandwerk gelernt und war seither für die Wartung der Maschinen zuständig. Mit Ihrer Stellenanzeige gehen Sie auf die Suche nach einem Maschineneinrichter. Auch wenn ich keine gleichnamige Ausbildung absolviert habe, kann ich diese Aufgaben sicher bewerkstelligen.“

Wiedereinstieg ins neue Metier: Lisa, 31, hat die Elternzeit für eine Weiterbildung genutzt

Mit 19 hat sie eine Ausbildung zur Fremdsprachensekretärin absolviert, weil ihr Sprachen schon immer lagen. Bis zu ihrem 26. Lebensjahr hat Lisa auch in ihrem erlernten Beruf gearbeitet. Dann kam Tochter Nummer 1, und drei Jahre später Sohn Nummer 1. Damit ist für Lisa die Familienplanung abgeschlossen, jedoch war ihr schon zu Beginn der Elternzeit klar, dass Sie nicht wieder ins Büro zurück will. Ihr Plan: Eine Ausbildung zur Erzieherin sollte es sein. Diese hat sie während der Familienpause absolviert – und möchte sich nun entsprechend bewerben.

  • „Ich kenne den Büroalltag – und ich kenne die Arbeit mit Kindern. Beruflich möchte ich jedoch nur eins: Als Erzieherin in Ihrem Kindergarten arbeiten. Um dieses Ziel zu erreichen habe ich (neben den praktischen Erfahrungen mit meinen eigenen Kindern) mir auch das theoretische Wissen angeeignet, um nach einigen Jahren als Fremdsprachensekretärin, einen beruflichen Neustart zu wagen.“
  • „Meine Liebe zu Sprachen habe ich nicht verloren. Doch da es Kinderlieder auch auf Englisch gibt, muss ich darauf auch nicht ganz verzichten, wenn ich meinen gelernten Job als Fremdsprachensekretärin gegen den Einsatz als Erzieherin tausche. Diese Ausbildung habe ich soeben absolviert – kann ich nun bei Ihnen in die Praxis starten?“

Kein typischer Job für eine Frau: Kerstin, 21, will Land- und Baumaschinenmechatronikerin werden

Kerstin hätte schon immer lieber auf dem Bauernhof gelebt als in der Wohnung ihrer Eltern. Doch diesen Wunsch konnten ihr ihre Eltern nicht erfüllen. Und auch bei der Ausbildungsstelle hatte die heute 21-Jährige nur wenig Auswahlmöglichkeiten. Ein klassischer Frauenberuf wurde ihr angeraten. Kerstin besuchte die Hauswirtschafterinnen-Schule – und war unglücklich. Erst ihr neuer Freund, der später den Hof seiner Eltern übernehmen soll, ermutigte sie, noch einmal neu zu beginnen – und sich um eine Ausbildung als Land- und Bauchmaschinenmechanikerin zu bemühen.

Kerstin will eine 2. Ausbildung als Land- und Baumaschinenmechatronikerin absolvieren. Das liegt ihr mehr als das Thema Hauswirtschaft.
  • „Den Fendt-Traktor meines Lebensgefährten habe ich schon etliche Male wieder flott gemacht – allerdings nur mit selbst beigebrachtem Wissen. Nun möchte ich dieses gerne professionalisieren. Als Hausfrau tauge ich nicht wirklich, deswegen wird mein Lebensgefährte (als gelernter Hotelfachmann) den Hof als Pension betreiben – und ich kümmere mich darum, dass der landwirtschaftliche Fuhrpark läuft.“
  • „Tausche Kochlöffel gegen Schraubenzieher. So könnte ich wohl meine Biographie überschreiben. Doch die zu schreiben, habe ich keine Zeit, schließlich möchte ich lieber auf dem Hof Traktor, Mähdrescher und Co. regelmäßig warten. Deswegen möchte ich trotz abgeschlossener Berufsausbildung (als Hauswirtschafterin), nochmal die Schulbank drücken – und mich um die Ausbildungsstelle als Land- und Baumaschinenmechatronikerin bewerben.“
  • „Für diese Bewerbung als Land- und Baumaschinenmechatronikerin habe ich meinen ganzen Mut zusammengenommen, um mich von meinem typischen Frauen-Beruf zu lösen und einen typischen Männer-Beruf zu ergreifen. Können Sie einer untypischen Bewerberin einen Ausbildungsplatz anbieten?“

Bildnachweis: Coloures-pic/fotolia.com, absolutimages/fotolia.com

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