Heikle Bewerbungsfragen: Die Top 10

Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Ömer Bekar

Heikle BewerbungsfragenIn der schriftlichen Bewerbung fällt es meist noch leicht, sich allein von der besten Seite zu zeigen. Ist die Einladung zum Vorstellungsgespräch dann da, sind Sie Ihrem Job schon mal einen großen Schritt näher gekommen. Jetzt geht es ans Eingemachte. Viele Personaler wissen, dass gerade im persönlichen Gespräch noch viel mehr über Sie zu erfahren ist. Deshalb müssen Sie sich in den meisten Fällen ein paar heikle Bewerbungsfragen gefallen lassen.

Doch keine Sorge. Mit welchen Fragen Sie rechnen und wie Sie darauf gekonnt reagieren können, lesen Sie in diesem Beitrag.

Lernen Sie, aus welchen Gründen Personal-Verantwortliche auf diesen Typ Fragen zurückgreifen, wie Ihre Antworten aussehen sollten und wie die Top zehn aussieht. Lassen Sie sich von den Antwortbeispielen inspirieren und bekommen Sie neue Ideen darüber, wie Sie sich auf solche und ähnliche Fragen vorbereiten können. Überzeugen Sie sich einfach selbst!

Darum müssen Sie mit heiklen Fragen im Bewerbungsgespräch rechnen

Die Bewerbung ist geschrieben und Sie wurden zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Nur verständlich, dass Sie sich da allein von Ihrer besten Seite zeigen möchten. Auch der Personaler weiß das und greift deshalb nicht selten zu heiklen Fragen, die Sie als Bewerber aus der Reserve locken sollen. Damit möchte er prüfen, ob und inwieweit Sie tatsächlich zu der ausgeschriebenen Stelle passen. Denn gerade die unangenehmen Fragen sind es, die Ihren wahren Charakter zum Vorschein kommen lassen. Geraten Sie unter Stress, fällt es Ihnen wahrscheinlich schwerer, eine einstudierte Fassade aufrecht zu erhalten. Auch der berühmten „Lücke im Lebenslauf“ soll durch gemeine Fragen näher auf den Grund gegangen werden.

Folgende Punkte interessieren den Personal-Verantwortlichen besonders:

  • Welche Ziele verfolgen Sie?
  • Wie sieht Ihre Motivation aus?
  • Wie gehen Sie mit Stress-Situationen um?
  • Wie ist Ihre Arbeitsweise?
  • Welche Werte vertreten Sie?

Wichtig ist, dass Sie entspannt bleiben. Es ist nicht schlimm, wenn Sie mal etwas nicht wissen. Schließlich hilft ein Jobinterview auch Ihnen, mehr über Ihren potenziellen neuen Arbeitgeber herauszufinden. Achten Sie zum Beispiel darauf, wie der Personaler Ihnen gegenübertritt und wie er auf Ihre Antworten reagiert. Beachten sollten Sie außerdem, dass auswendig gelernte Sätze im Bewerbungsgespräch weniger gut ankommen. Damit wirken Sie unauthentisch und unprofessionell.

So sollten Ihre Antworten aussehen

Heikle Bewerbungsfragen heißen deshalb so, weil Sie meist ganz überraschend kommen. Da hilft auch die größte Vorbereitung nicht viel. Umso mehr sollten Sie wissen, was Sie bei Ihren Antworten beachten sollten. Das erfahren Sie in diesem Abschnitt.

Vergessen Sie die „perfekte Antwort“

Auch wenn Sie gern die beste Antwort auf eine Fangfrage geben möchten, ist das in der Realität nicht immer machbar. Befreien Sie sich lieber von dem Anspruch, alles perfekt machen zu wollen. Damit setzen Sie sich nur unnötig unter Druck. Wenn es dann drauf ankommt, erreichen Sie damit nur das Gegenteil. Seien Sie sich also im Klaren darüber, dass es die optimale Antwort nicht gibt. Auch von „richtig“ oder „falsch“ sollten Sie Abstand nehmen. Vielmehr kommt es darauf an, wie Sie auf die fiesesten Fragen reagieren.

Bleiben Sie ehrlich

Es mag sein, dass Sie schon lange auf der Suche nach einem Job sind und nun die Hoffnung haben, endlich ankommen zu dürfen. Dafür würden Sie auch alles geben. Doch Vorsicht! Fangen Sie auf keinen Fall an, sich irgendwelche Lügen auszudenken, nur um den Personaler von Ihnen zu beeindrucken. Das fliegt früher oder später auf und wird sich dann als größter Fehler herausstellen. Überzeugen Sie vielmehr mit Offenheit und Ehrlichkeit.

Antworten Sie spontan

Spontanität kommt meist gut an. Auch wenn Fragen der Personaler Sie überraschen sollten, ist eine schnelle Antwort in vielen Fällen besser als eine auswendig gelernte. Halten Sie einfach kurz inne, denken Sie nach und antworten Sie dann. Langes Grübeln und Schweigen dürfte auf Ihren Gegenüber auch mehr irritierend wirken.

Halten Sie sich kurz

Verstricken Sie sich nicht in langen Erklärungen oder Rechtfertigungen. Legen Sie vielmehr Wert auf kurze und aussagekräftige Antworten. Damit wirken Sie gleich kompetenter und selbstbewusster.

Bleiben Sie ruhig

Auch wenn Ihnen heikle Bewerbungsfragen begegnen, mit denen Sie so gar nicht gerechnet hätten, sollten Sie immer die Ruhe bewahren und auf keinen Fall vorschnell reagieren. Merken Sie, dass eine Frage zu einer bestimmten Situation Sie überrascht oder irritiert, dann halten Sie lieber kurz inne und nehmen einen großen Schluck Wasser. Das kann helfen, den Moment bis zur Antwort auf diese Frage ein wenig hinauszuzögern.

Heikle Bewerbungsfragen: Die Top 10

Es wird praktisch. Die folgenden heiklen Bewerbungsfragen sollen Ihnen einen Eindruck davon geben, was im Jobinterview auf Sie zukommen könnte. Die Antworten sollen Ihnen zur Hilfe dienen. Bitte kopieren Sie keine davon einfach so. Überlegen Sie sich vielmehr, was Sie ganz persönlich antworten würden.

1. Auf einer Skala von eins bis zehn: Wie wichtig ist Ihnen Geld im Leben?

Ich würde sagen, die Wichtigkeit liegt bei 7. Es ist zwar nicht das Wichtigste im Leben, gehört aber auch dazu. Ohne Geld kann ich meinen Kindern keine guten Klamotten kaufen, kein Studium bezahlen oder ihnen anderweitig finanziell helfen. Trotzdem finde ich, sollte es nicht den höchsten Platz einnehmen. Zeit mit der Familie halte ich zum Beispiel für wichtiger.

2. Sie gewinnen in der Lotterie einen Millionenbetrag. Wie würde Ihr Leben sich verändern?

Es würde mir ein paar Sorgen nehmen. Vielleicht würde ich einen großen Urlaub machen oder mir ein Haus kaufen. Da ich meinen Beruf sehr gern ausübe, würde sich daran vermutlich auch nichts ändern, wenn ich in der Lotterie einen Haufen Geld gewinne. Ich glaube, es ist nicht gut für den Menschen, gar keiner Arbeit nachzugehen.

3. Stellen Sie sich vor, Sie würden als Tier wiedergeboren werden. Welches würden Sie gern sein?

Da ich gern hoch hinaus möchte und große Ziele verfolge, könnte ich mir vorstellen, als Adler wiedergeboren zu werden. Neben seiner Fähigkeit zu fliegen symbolisiert er Selbstbewusstsein und Stärke. Das gefällt mir sehr.

4. Sie bringen eigentlich nicht alles mit, was in der Ausschreibung verlangt war. Wie können Sie das kompensieren?

Das stimmt, mir fehlen die geforderten zwei Jahre Berufserfahrung in der Branche. Allerdings habe ich in den letzten Jahren in einem sehr ähnlichen Bereich gearbeitet und konnte dort mit viel Überzeugungskraft und Fachwissen meine Kunden von den Produkten meiner Firma überzeugen. Ich bin sicher, dass ich für frischen Wind in der Abteilung sorgen werde. Das wird Ihre Mitarbeiter und damit auch die Produktivität positiv beeinflussen.

5. Was ist Ihre größte Schwäche?

Ich bin eine sehr ungeduldige Person. Wenn im Arbeitsalltag nicht alles nach Plan läuft und ich auf Antworten oder Lieferungen warten muss, fällt mir das sehr schwer. Es passiert schon mal, dass Team-Mitglieder und Kollegen diese Ungeduld spüren können. Da ich darum weiß, arbeite ich aber auch schon daran, mich zu verbessern.

6. Erzählen Sie uns etwas über Ihren schlimmsten Fehler in Ihrer bisherigen beruflichen Laufbahn.

Der schlimmste Fehler in meiner Karriere bisher war, dass ich viel zu lange in meinem Ausbildungsbetrieb geblieben bin. Dort bin ich auch nach meinem Abschluss immer noch wie ein Azubi behandelt worden. Ich glaube, das hat mich viel Zeit und wertvolle Erfahrungen gekostet. Gern hätte ich viel früher mehr Verantwortung übernommen.

7. Wie verhalten Sie sich, wenn Sie kritisiert werden?

Kritik halte ich für einen wichtigen Aspekt in der Zusammenarbeit. Deshalb kann ich ganz gut damit umgehen. Ich höre mir zunächst an, was mein Gegenüber mir zu sagen hat und prüfe, ob die kritischen Worte gerechtfertigt sind oder nicht. Dann reagiere ich ruhig und gelassen darauf und gebe mich schnell einsichtig. Ich finde es gut, wenn ich dadurch lernen kann, was ich zukünftig noch besser machen könnte.

8. Fühlen Sie sich wohl in diesem Interview? Was denken Sie darüber bisher?

Ja, ich fühle mich sehr wohl. Ich denke, es handelt sich um ein normales Frage-Antwort-Vorstellungsinterview, indem Sie meine Stärken und Schwächen erfahren möchten, um herauszufinden, wie gut meine Person zu Ihrem Unternehmen passt. Ich habe den Eindruck, dass Sie bereits viele Gespräche dieser Art geführt haben. Liege ich da richtig?

9. Wie würden Sie reagieren, wenn ich Ihnen den Job sofort anbiete?

Ich wäre wahrscheinlich überrascht, würde mich aber gleichzeitig auch darüber freuen. Direkt zusagen könnte ich Ihnen aber noch nicht heute, da ich grundsätzlich eine Nacht darüber schlafen wollen würde. Entscheidungen dieser Art sollten immer mit reiflicher Überlegung getroffen werden.

10. Können Sie mir erklären, wie es zu der Lücke in Ihrem Lebenslauf kommt?

Nach der Uni habe ich mir ein Jahr Zeit genommen, um die Welt zu bereisen und neue Sprachen zu lernen. Ich bin der Meinung, dass das sehr meinen Horizont erweitert hat. Auch konnte ich viel über andere Menschen und Kulturen erfahren. Da ich bei Ihnen in einem internationalen Umfeld arbeiten werde, werden mir diese Erfahrungen auch für den Job sehr nützlichen sein.

Mit dieser Vorbereitung werden Sie garantiert nicht überrascht

Überraschungen sind so gar nicht Ihr Ding und Sie möchten sich lieber auf alles gefasst machen, was im Bewerbungsgespräch auf Sie zukommen könnte? Zwar können Sie nie voraussehen, welche Fragen Ihnen letztendlich gestellt werden. Aber mit einer gründlichen Vorbereitung minimieren Sie das Risiko, sich vor dem Personal-Verantwortlichen unwohl zu fühlen.

Informationen über das Unternehmen recherchieren

Je mehr Sie über Ihren potenziellen neuen Arbeitgeber wissen desto besser. Um das Risiko für unerwartete Fragen möglichst gering zu halten, sollten Sie sich im Vorhinein über das Unternehmen informieren. Finden Sie heraus, welche Produkte und Dienstleistungen es anbietet und wann es gegründet wurde. Wie viele Mitarbeiter werden beschäftigt und wie sieht die Firmenphilosophie aus? Gut ist, wenn Sie sich ein paar Stichpunkte machen.

Bereiten Sie sich mental vor

Die mentale Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch und auf heikle Bewerbungsfragen ist ein wichtiger Schritt. Ein paar Tage vorher sollten Sie sich bewusst machen, worum es geht und was für Sie auf dem Spiel steht. Was könnte Ihnen im schlimmsten Fall passieren? Dass man Sie nicht einstellt oder dass Sie sich vielleicht blamieren? Machen Sie sich klar, welche Folgen das für Sie haben würde. Würde das Leben nicht genauso weitergehen wie vorher? Atmen Sie tief durch, entspannen Sie sich. Auch wenn Sie das Interview verpatzen sollten, ist das kein Weltuntergang. Es gibt immer eine Lösung, egal für welches Problem. Denken Sie lieber positiv und freuen Sie sich darauf, Ihren zukünftigen Arbeitgeber kennenzulernen.

Rollenspiel

Die wohl beste Übung ist, wenn Sie das gesamte Jobinterview vorher mit einem Freund oder einem Familienmitglied einmal durchspielen. Tun Sie so, als handele es sich um den Ernstfall. Gut ist, wenn Ihr Übungs-Partner bereit ist, eigene Fragen zu stellen, mit denen Sie nicht rechnen. Dann können Sie sich gleich prüfen, wie Sie sich verhalten. Außerdem können Sie wertvolle Rückmeldungen erhalten.

Tipps

  • Bleiben Sie ruhig und gelassen, egal welche Frage man Ihnen stellt.
  • Seien Sie sich im Klaren, dass der Personaler auch nur ein Mensch ist und Ihnen nichts Böses will.
  • Mit eigenen und gut überlegen Fragen zeigen Sie zusätzlich Ihr Interesse an dem Job. Trauen Sie sich!

Welche heiklen Bewerbungsfragen es gibt und wie Sie darauf reagieren können, ist Ihnen jetzt nicht mehr neu. Sie wissen, warum viele Personaler gern auf sie zurückgreifen und was Sie bei Ihren Antworten im Einzelnen beachten sollten. Die Top 10 an Fragen und die Beispiele darunter haben Ihnen das praktisch verdeutlicht. Mit der richtigen Vorbereitung kann dann nicht mehr viel schiefgehen. Haben Sie keine Angst vor schwierigen oder unangenehmen Fragen. Nur wenn Sie sich im Vorfeld nicht damit auseinander gesetzt haben, kann es Sie überraschen. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!

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