Warum sich einen Kopf machen, wenn’s doch so einfach geht …
„Anlagen“ unter die eigene Unterschrift in den PostScriptum-Bereich zu schreiben, ist ebenso legitim als Formulierung für die Anlagen einer Bewerbung.
Auch der Verzicht auf den Hinweis ist möglich. In diesem Beitrag erhalten Sie einige Formulierungen, die auf die Anlagen Ihrer Bewerbung verweisen können.
„Eine kleine Auswahl meiner bisherigen Aufgaben und Positionen sende ich Ihnen im Anhang als Anlage zu.“
Dieser Satz heißt im Grunde genommen nichts anderes als ein schnödes „Anlagen“ im PostScriptum-Bereich des Bewerbungsschreibens, aber es klingt gleich nach so viel mehr als nach Muster 0-8-15, das die Mehrheit der Bewerber zur Anfertigung der Bewerbungsschreibens nutzt. Und wenn diese Formulierung der Anlagen einer Bewerbung quasi die „advanced“ Version ist, sei Ihnen hier auch die „professional“ Variante verraten.
„Teamarbeit ist für mich privat und beruflich wichtig. Sowohl meine Aufgaben als Gruppenführer der Freiwilligen Feuerwehr als auch meine Tätigkeit als Abteilungsleiter bei Firma __ lehrten mich, wie wichtig Teamarbeit ist. Welche Aufgaben ich dabei im Detail bewerkstelligt habe, erfahren Sie im entsprechenden Zeugnis in den Anlagen.“
Dieser Satz ist sogar noch mehr als nur eine schöne Formulierung für die Anlagen einer Bewerbung. Er zeigt, wie wichtige , die jeder Arbeitgeber heute fordert, plastisch untermauert werden können und integriert dabei noch zusätzlich einen Hinweis auf die entsprechenden Zeugnisse, in denen der Wirkungskreis aufgezeigt wird.
Print vs. Online: Welche Formulierung ist bei den Anlagen der Bewerbung jeweils nötig?
Da der Bewerbungsbereich und auch das Äquivalent im Betrieb – der HR-Bereich – keine eindeutigen Vorschriften macht, sollten Sie stets die Forderung an ihre eigene Bewerbung stellen, serviceorientiert aufgebaut zu sein – für den Personalreferenten und den Abteilungsleiter. Das heißt, wenn Sie beispielsweise im Bewerbungsanschreiben selbst keinen Platz für einen Hinweis auf die Anlagen haben, können Sie die „E-Mail-Fläche“ dafür nutzen. Ein Hinweis an beiden Stellen kann hingegen schnell übertrieben wirken.
Wer die E-Mail einer Online-Bewerbung nicht als Platz für das Bewerbungsschreiben nutzt, kann hier auf die Anlagen verweisen. Folgende Formulierung wäre an dieser Stelle denkbar:
„Im Anhang dieser E-Mail habe ich Ihnen nebst einem ausführlichen Bewerbungsschreiben auch meinen Lebenslauf sowie einige Anlagen beigefügt. Bitte scheuen Sie sich nicht, weitere Zertifikate meinerseits einzufordern. Ich habe mich lediglich auf eine kleine Auswahl an Zeugnissen beschränkt.“
Dieser Satz macht selbst die E-Mail, die ja quasi nur als digitale Brieftaube fungiert, zum Textstück mit Mehrwert: Erstens wird nicht plump auf die Anlagen verwiesen und zweitens wird zugleich noch darauf verwiesen, dass die aussortieren Zeugnisse nicht etwa verloren gegangen sind, sondern bewusst nicht mitgeschickt wurden – weil sich der Bewerber Gedanken gemacht hat, was beim künftigen Arbeitgeber ankommt.
Im Bereich der Printbewerbung muss der Hinweis auf die Anlagen der Bewerbung ins Bewerbungsschreiben, wenn Sie sich grundsätzlich für einen formulierten Hinweis entscheiden. Eine Ausnahme gibt es bei Bewerbungen von vergleichsweise jungen Menschen: Sie können oft nur wenige Extras der Bewerbungsmappe beifügen – und können diese wenigen Punkte auch auf dem Deckblatt unterbringen, was andererseits bei der Bewerbung um eine führende Position unschön ist, denn es zerstört die ursprüngliche Form des Deckblatts.
Zur Einschätzung der Formulierung der Anlagen der Bewerbung
Auf die Anlagen einer Bewerbung per „Anlagen“ unter der eigenen Unterschrift zu verweisen, kann sein – muss aber im Grunde nicht. Dementsprechend freiwillig ist es auch, sich eine passende Formulierung für die Anlagen einer Bewerbung zu überlegen. Wer jedoch schon den Kopf dahingehend bemüht, sollte auf eine einheitlich hochkarätige Bewerbung achten.
Was das heißt, können Sie der folgenden Tabelle entnehmen:
Das darf in die Bewerbung … |
… das nicht |
Ein Bewerbungsschreiben, das die Person in punkto Leistung und Persönlichkeit zeigt. Auf Standardfloskeln sollte besser verzichtet werden. | Umgangssprache hat in einer Bewerbung nichts zu suchen. |
Ein Lebenslauf, der chronologisch gegliedert ist. | Rechtschreib- und Grammatikfehler sind ein No-Go. |
Ein Inhaltsverzeichnis in Form eines Anlagenverzeichnisses, welches die Unterlagen im Bewerbungsschreiben listet und sehr einfach einen guten Überblick verschafft sowie die paddenden Anlagen. | Wer sein Bewerbungsschreiben an „sehr geehrte Damen und Herren“ richtet, zeigt, dass er nicht nach dem Namen des Ansprechpartners recherchiert hat. Ein Minuspunkt also. |
Der Prozentsatz derer, die sich stark ins Zeug legen bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen, variiert stark. Wer gerade das Bewerbungsprozedere in der Schule absolviert hat, wird eine voraussichtlich sehr gute Bewerbung abgeben, allerdings zeigt sich hier der Standard – meist ohne individuellen Touch. Je nach Alter, aber auch Branche des Bewerbers variiert der Inhalt der Bewerbung, denn Menschen entwickeln sich. Wer sich auf einen Bürojob bewirbt, sollte besonders viel Wert auf die Gestaltung der Unterlagen legen – und zwar verbaler als auch grafischer Natur.
Pfiffige Texte sind nun gefragt. Eine klare Strukturierung der Inhalte verleiht der Bewerbung ebenso einen positiven Anstrich wie wenn die „Anlagen“ nicht mutterseelenallein dastehen, sondern die Anlagen der Bewerbung in einer passenden Formulierung aufgegriffen werden.
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