Bewerbungsgespräch Bundeswehr: Das möchte man von Ihnen hören

Bewerbungsgespräch Bundeswehr

Eine Ausbildung beim Bund – etwas, wovon heute noch viele junge Menschen träumen. Allein die Vorstellung, beim Bund zu arbeiten, kann bei dem ein oder anderen ein Gefühl von Selbstbewusstsein oder Stärke hervorrufen. Für manche ist dieser Beruf sogar mehr eine Berufung. Gehören Sie zu diesen Menschen? Vielleicht träumen Sie schon seit Ihrer Kindheit davon, Soldat zu werden und mit aufregenden Situationen und Herausforderungen Ihr Geld zu verdienen. Sie haben Ihre Bewerbung fertig und gehören zu den Glücklichen, die eine Einladung ins Assessment-Center bekommen haben? Wenn Sie sich fragen, was Sie bei dem Bewerbungsgespräch bei der Bundeswehr beachten müssen, welche Fragen Ihnen gestellt werden und was man von Ihnen hören möchte, sollten Sie weiterlesen.

Denn es gibt gute Neuigkeiten für Sie! Sie brauchen sich nicht den Kopf darüber zerbrechen, was man Sie fragen wird, was Sie am besten antworten sollen oder wie der Einstellungstest verläuft. In diesem Artikel bekommen Sie genug Informationen und Antworten auf Ihre Fragen und können sich auf Ihr Gespräch bestens vorbereiten. Lesen Sie weiter und überzeugen Sie sich selbst!

Was macht die Bundeswehr eigentlich und wofür können Sie sich bewerben?

Vielen Menschen in Deutschland ist das vielleicht nicht bewusst, aber die Bundeswehr ist der größte Arbeitgeber des Landes. Deshalb gibt es auch sehr viele Karrierechancen und Möglichkeiten zur Ausbildung, die im Folgenden einmal kurz aufgezeigt werden sollen.

Es gibt gegenwärtig keine Wehrpflicht mehr. Früher begann diese mit der Vollendung des 17. Lebensjahres und war beim Militär oder als ziviler Ersatzdienst abzuleisten. Im Jahr 2011 wurde dieses System abgeschafft und aus einer wehrpflichtigen Armee wurde eine freiwillige Armee, womit sich die Schwerpunkte im Gegensatz zu früher ebenfalls geändert haben.

Stand in der Vergangenheit die Verteidigung des Landes im Vordergrund, geht es heute mehr um die internationale Zusammenarbeit und Einsätze im Verbund der UNO und der NATO. Soldaten werden zum Beispiel in Katastrophengebiete geschickt, um den Menschen dort zu helfen. Aber auch der Einsatz in Kriegsgebieten wie Afghanistan gehört zum Beruf eines Soldaten dazu.

Es gibt verschiedene Ausbildungen und Laufbahnen, die Sie bei der Bundeswehr einschlagen können. Im Folgenden sollen einige der Ausbildungsbereiche genannt werden, die bei dem größten Arbeitgeber Deutschlands absolviert werden können:

  • Studium in Hamburg oder München
  • Handwerkliche Berufe
  • Technische Berufe
  • Medizinische Berufe
  • Zivile Berufe

Wenn Sie Ihre Bewerbung bei der Bundeswehr einreichen, sollten Sie natürlich in erster Linie auf die üblichen Anforderungen und Normen achten, die es bei jeder anderen Stelle ebenso gibt. Ein Bewerbungsschreiben, ein Lebenslauf mit Foto sowie entsprechende Zeugnisse und Qualifikationen sollten Sie zu Ihren Unterlagen zählen. Nachdem Sie diesen Prozess durchlaufen haben, warten Sie auf eine Antwort und werden bei einem positiven Bescheid zu einem Eignungstest und einem Vorstellungsgespräch eingeladen.

Wie läuft das Vorstellungsgespräch bei der Bundeswehr ab?

Bevor es zum Interview – dem eigentlichen Vorstellungsgespräch – geht, müssen Bewerber für die Bundeswehr einen Einstellungstest ablegen und einige Aufgaben meistern. Dadurch wird schon im Voraus geschaut, wer überhaupt als Bewerber in Frage kommt und wer nicht. Das ist sowohl für den Arbeitgeber als auch für den Bewerber von Vorteil. So sparen sich beide Parteien Zeit und es kann schneller entschieden werden, ob Sie geeignet sind oder nicht. Im Folgenden sollen die verschiedenen Stationen beim Bewerbungsverfahren vorgestellt werden. Im Grunde laufen Sie ab wie in einem Assessment-Center.

Computertest

Der Computertest ist der erste Teil des Auswahlverfahrens, den Sie zu meistern haben. Hier werden Sie in verschiedenen Fachbereichen geprüft. Ihr Allgemeinwissen, Ihre sprachlichen Fähigkeiten, Ihr logisches Denken und Ihr mathematisches Geschick werden kontrolliert.

Sporttest

Beim Sporttest kommt es auf Ihre körperliche Fitness an. Ihre (physische) Belastbarkeit in schwierigen Situationen ist hierbei der entscheidende Faktor. Für den Einsatz als Berufs- oder Zeitsoldat ist es sehr wichtig, nicht nur psychisch, sondern auch körperlich belastbar zu sein.

Interview

Im Interview will man Sie ganz persönlich kennenlernen. Hier werden Sie sehr genau beobachtet und es wird geschaut, ob Sie und Ihr individueller Charakter zum Beruf passen, den Sie anstreben. Meist werden Sie von Führungspersonen in Begleitung eines Psychologen befragt. Die Vorbereitung auf dieses Gespräch ist deshalb ausschlaggebend für den Erfolg Ihrer Bewerbung.

Ärztliche Untersuchung

Wenn Sie alle Schritte absolviert haben – vom Computertest bis hin zum Interview – und alles positiv verlaufen ist, werden Sie am Ende zu einer ärztlichen Untersuchung eingeladen. Hier wird Ihre Gesundheit weit gründlicher als beim Sporttest auf Herz und Nieren geprüft.

Was möchte man von Ihnen beim Bundeswehr Vorstellungsgespräch hören?

Beim Gespräch mit dem oder den Offizier/en und dem Psychologen werden Ihnen einige Fragen gestellt. Man möchte Sie kennenlernen und wissen, was für eine Person Sie sind. Einige typische Fragen, auf die Sie sich vorbereiten können, sind hier zusammengestellt. Darunter können Sie Formulierungsbeispiele lesen, die Ihnen helfen können, sich auf das Gespräch vorzubereiten.

Was wissen Sie über die Bundeswehr?

Wie bei jedem anderen Bewerbungsgespräch auch, ist eine der ersten Fragen, die ein Bewerber gestellt bekommt, was er über seinen zukünftigen Arbeitgeber weiß. Schließlich sollen sich die Mitarbeiter mit dem Unternehmen auskennen und, wenn möglich, auch mit diesem identifizieren können. Es ist also wichtig, dass Sie sich im Voraus über die Bundeswehr informieren. So können Sie entspannt mit Ihrem Gegenüber in ein Gespräch kommen.

Beispiel: Sie sind der größte Arbeitgeber Deutschlands und arbeiten eng mit der UNO und der NATO zusammen. Sie helfen in internationalen Krisen und bei Katastrophen und sind auch in Kriegsgebieten im Einsatz. Sie bieten für Ihre Bewerber ganz unterschiedliche Ausbildungen an. Ich finde es gut, dass Sie nicht nur militätisch, sondern auch zivil ausbilden.

Sind Sie eine Führungspersönlichkeit?

Diese Frage ist wichtig. Es werden gerne Personen mit Führungsqualitäten eingestellt, da diese für eine Laufbahn als Offizier oder Unteroffizier – wie zum Beispiel als Feldwebel – gut geeignet sind und immer benötigt werden. Es ist also gut, wenn Sie diese Qualitäten vorweisen können und vielleicht schon über etwaige Erfahrungen als Führungsperson berichten können. Außerdem bietet eine Offizierslaufbahn auch wesentlich bessere Karrierechancen als der Dienst als einfacher Gefreiter.

Beispiel: Ich habe bereits in der Schule als Klassensprecher sowie im Sportverein Führungsaufgaben übernommen. Das hat mir viel Freude bereitet und ich kann mir gut vorstellen, diese Qualitäten weiter auszubauen.

Welche Laufbahn streben Sie an?

Es gibt verschiedene Laufbahnen, die Sie anstreben können. So können Sie beispielsweise die Laufbahn der Offiziere, Unteroffiziere, Mannschaften, Feldwebel oder Bootsleute einschlagen. Welche Laufbahn Sie wählen, entscheidet über Ihren weiteren Werdegang.

Beispiel: Die Laufbahn als Offizier interessiert mich am meisten.

In welche Richtung möchten Sie gehen?

Das sollten Sie vorher sehr genau wissen. Wollen Sie eine Karriere im militärischen Bereich anstreben oder wollen Sie lieber einen zivilen Beruf erlernen? Ein Großteil der Bewerber, die jährlich eingestellt werden, sind aus dem militärischen Bereich.

Neben dem Berufsbild des Soldaten gibt es auch weitere Berufe aus dem handwerklichen, technischen, verwaltungstechnischen oder medizinischen Bereich. Wollen Sie vielleicht als Sanitäter in Krisengebieten dienen? Oder streben Sie ein Studium an einer der beiden Universitäten an? Seien Sie sich im Klaren darüber und bereit, eine Antwort darauf zu geben.

Beispiel: Da ich als Offizier dienen möchte, ist der militärische Dienst die Richtung, in die ich gehen will.

Welcher Truppe möchten Sie angehören und wo wollen Sie stationiert sein?

Bei dieser Frage geht es darum, dass Sie wissen, welcher Truppengattung Sie angehören wollen. Bei der Bundeswehr können Sie zum Beispiel im Heer, in der Marine oder in der Luftwaffe Ihren Dienst antreten. Sie sollten sich außerdem Gedanken gemacht haben, an welchem Dienststandort Sie vorzugsweise stationiert sein möchten.

Beispiel: Ich möchte der Marine angehören und in der Nähe meines Heimatortes Lübeck stationiert sein.

Welche Ziele haben Sie?

Was beabsichtigen Sie mit der Entscheidung für einen Ausbildungsplatz bei der Bundeswehr? Wie sind Ihre langfristigen Ziele? Darüber sollten Sie sich Gedanken machen, denn es wird erwartet werden, dass Sie wissen, was Sie wollen und wo es einmal für Sie hingehen soll. Je genauer Sie Ihre Ziele kennen und präsentieren können, desto besser werden Sie im Vorstellungsgespräch ankommen.

Beispiel: Ich möchte mich als Offizier für zwölf Jahre verpflichten lassen und bei internationalen Einsätzen dabei sein. Da ich keine große Heimatverbundenheit habe, sind längere Abwesenheitszeiten kein Problem für mich.

Sind Sie ein Teamplayer?

Es ist wichtig, dass Sie teamfähig sind – besser gesagt: ein guter Kamerad. Was unterscheidet nun einen Teamplayer von einem Kameraden? Ein Teamplayer kann in einem bestimmten Projekt mit einer bestimmten Zielsetzung gut mit seinen Kollegen zusammenarbeiten. Ein Kamerad hingegen ist auch in Situationen des Lebens, die über das berufliche Projekt hinausgehen, immer an der Seite seiner Partner. Es bedeutet also mehr, ein Kamerad zu sein, als nur gut im Team zu arbeiten.

Beispiel: Ich bin ein absoluter Kamerad. Das war ich schon in meiner Kindheit und bin es auch heute noch. Ich bin immer für meine Freunde und Kollegen da und bereit, ihnen zu helfen.

Sind Sie bereit, sich über einen längeren Zeitraum verpflichten zu lassen?

Wenn Sie diese Frage mit Ja beantworten können, dann ist das sehr gut. Berufssoldaten haben beispielsweise die Möglichkeit, sich für meist zwölf Jahre verpflichten zu lassen. Damit erhöhen sich Ihre Chancen auf einen Erfolg bei der Bewerberauswahl.

Beispiel: Ja, ich bin dazu bereit. Ich möchte mich gern für zwölf Jahre verpflichten lassen.

Wie stehen Sie Auslandseinsätzen gegenüber?

Wenn Sie sich für die Laufbahn des Soldaten entscheiden oder wenn Sie als Sanitäter arbeiten möchten, ist die Frage nach Auslandseinsätzen geläufig. Es ist wichtig, dass Sie sich darüber Gedanken gemacht haben und vielleicht auch schon mit Ihrer Familie über etwaige Abwesenheitszeiten gesprochen haben. Der Einsatz im Ausland ist zudem auch nicht ungefährlich und birgt einige Risiken für Ihre Gesundheit.

Beispiel: Auslandseinsätze sehe ich als eine spannende Erfahrung und auch als Herausforderung. Ich weiß, dass es auch mal gefährlich werden kann, aber mit diesem Risiko kann ich gut leben.

3 Tipps zum Schluss

Zum Schluss möchten wir Ihnen noch einmal ein paar Tipps mitgeben, worauf Sie beim Bewerbungsgespräch bei der Bundeswehr besonders achten sollten. Je mehr Sie das im Auge haben, desto besser werden Sie bei Ihrem Gegenüber ankommen.

Darauf schauen die Offiziere und Psychologen während des Gespräches besonders:

Geben Sie sich wie Sie sind. Je natürlicher Sie beim Personaler rüberkommen, desto besser ist es. Es bringt nichts, sich krampfhaft anzustrengen und zu versuchen, jemand zu sein, der man nicht ist. Wenn die Laufbahn eines Offiziers oder Unteroffiziers nicht zu Ihnen als Mensch passt, dann ist es besser, das früher herauszufinden, als zu spät.

Die Körperhaltung und die Gestik sind etwas, das nicht nur beim Bewerbungsgespräch beim Bund eine Rolle spielt. Es ist bei jedem Vorstellungsgespräch und auch bei jedem anderen seriösen Gespräch wie zum Beispiel einem Business Meeting von ausschlaggebender Bedeutung.

Am besten ist es, wenn Sie eine gerade Körperhaltung haben und nicht wie ein Sack Kartoffeln auf Ihrem Stuhl zusammensinken oder beim Gehen versuchen, durch eine besonders „coole“ Gangart zu überzeugen. Das wirkt eher albern als erwachsen und der Schuss kann damit ziemlich nach hinten losgehen. Bei Ihrer Gestik sollten Sie ebenfalls Ruhe bewahren, denn weniger ist oft mehr. Unruhiges Gestikulieren erzeugt auch bei Ihrem Gesprächspartner Unruhe.

Vermeiden Sie es, sich politisch zu äußern. Ihr potenzieller Arbeitgeber verhält sich demgegenüber neutral und so sollten Sie das auch tun.

Mit diesen Ratschlägen im Hinterkopf können Sie sich entspannen. Sie haben sich gut und umfangreich auf dieses Gespräch vorbereitet. Sie haben zum Zeitpunkt des Bewerbungsgesprächs schon den Computertest und auch den Sporttest erfolgreich gemeistert. Wenn Sie jetzt die Ruhe bewahren, selbstbewusst auftreten und auf Ihre Fähigkeiten und Ihre Eignung vertrauen, dann kann nicht mehr viel schief gehen. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!

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