Wartezeit nach Vorstellungsgespräch: Bitte nicht langweilen

Wartezeit nach VorstellungsgesprächDie meisten Menschen mögen es nicht zu warten. Warten auf den Zug, warten auf die Verabredung, warten auf das Essen. Die Zeit fühlt sich gleich um das doppelte länger an als normal. Noch viel schwieriger wird es, wenn es um die Wartezeit nach einem Vorstellungsgespräch geht. Hier neigt man dann dazu, noch schneller nervös zu werden.Vielleicht haben Sie Ihr Jobinterview gerade hinter sich und halten diese Stille bis zu einer Antwort einfach nicht aus. Doch was können Sie tun? Sollten Sie einfach nach dem aktuellen Stand fragen?

Das und mehr erfahren Sie in diesem Beitrag. Am Ende werden Sie wissen, ab wann Sie vorsichtig im Unternehmen nachfragen können. Außerdem lernen Sie, was Sie währenddessen tun können, um die Zeit sinnvoll zu nutzen. Sie werden sehen, letztendlich werden Sie froh sein, gewartet zu haben.

Lesen Sie, welche Zeiten des Ausharrens noch im Rahmen sind und was Sie alles tun können, um diese Phase gut zu überbrücken. Erkennen Sie außerdem, welche Anzeichen es für eine Jobzusage geben kann und wie Sie sich im Falle einer Absage verhalten können. Kommen Sie mit und lesen Sie weiter!

Diese Wartezeit nach einem Vorstellungsgespräch ist normal

Das Warten bis zu einer Einladung zum Vorstellungsgespräch kann schon nervenaufreibend sein. Noch quälender wird es, wenn Sie eine Jobzusage ersehnen. Stunden werden zu Tagen und Tage zu Wochen. Zumindest in Ihrem Gefühl. Die Ungewissheit macht Ihnen zu schaffen und Sie können sich nur schwer auf etwas anderes konzentrieren. Es gibt zwei Hauptgründe, die das Warten so nervenraubend machen.

  1. Bewerber benötigen eine schnelle Antwort, um die weitere Vorgehensweise zu planen.
  2. Je länger es dauert desto eher gehen Bewerber von einer Absage aus. Negative Gedanken und Frust sind die Folge.

Doch welche Wartezeit ist denn nun vertretbar? Zunächst sei anzumerken, dass eine gewisse Zeit des Bangens ganz normal ist. Schließlich benötigen die Personalentscheider Zeit, um sich zu beraten und den richtigen Kandidaten auszuwählen. Vielleicht hat der Bewerbungsprozess auch gerade erst begonnen und es stehen noch einige Auswahlgespräche auf dem Plan. Welche Gründe es auch geben mag, eine Wartezeit von ein bis zwei Wochen ist definitiv üblich. Manchmal kann es sogar noch länger dauern.

Ist Ihnen diese Zeit am Ende des Vorstellungsgespräches nicht mitgeteilt worden, sollten Sie diese dennoch einhalten und sich nicht vorher nach dem aktuellen Status erkundigen. Wenn Sie sich die Unsicherheit selbst nehmen wollen, können Sie schon im Gespräch nachfragen, wann Sie mit einer Rückmeldung rechnen können.

In manchen Fällen bekommen Sie sogar bereits am nächsten Tag eine Antwort. Das passiert vor allem dann, wenn Sie den Personaler überzeugt haben. Worauf sollte er dann noch warten? Wenn es länger dauert, heißt das nicht gleichzeitig, dass man sich gegen Sie entschieden hat. Am besten nutzen Sie die Zeit des Wartens sinnvoll.

 

Das können Sie während des Wartens tun

Egal, wie das Einstellungsgespräch letztendlich verlaufen ist, die Wartezeit sollten Sie niemals ungenutzt verstreichen lassen. Stellen Sie sich vor, Sie warten mehrere Wochen auf eine Antwort und dann kommt eine Absage. Sie haben in der Zeit nichts weiter getan und müssen wieder ganz von vorne beginnen. Das ist kein schönes Gefühl. Mit der richtigen Taktik ist es Ihnen sogar möglich, den Auswahlprozess zu beschleunigen oder zu beeinflussen. Was Sie tun können, erfahren Sie im Folgenden.

1. Fristen abklären

Haben Sie es während des Gespräches verpasst, können Sie auch im Nachhinein im Unternehmen anrufen und die Fristen erfragen. Wann können Sie mit einer Rückmeldung rechnen? Wie sieht das weitere Auswahlprozedere aus? Rufen Sie frühestens ab dem dritten Tag nach dem Vorstellungsgespräch an. Besser ist, wenn Sie eine Woche warten. Sind Sie mit dem Verantwortlichen verbunden, können Sie außerdem noch einmal Ihr großes Interesse bekunden.

Beispiel:

Hallo Herr ___, hier ist Ihr Name,

ich hatte vor einer Woche ein Vorstellungsgespräch bei Ihnen und wollte mich kurz erkundigen, wann ich mit einer Rückmeldung Ihrerseits rechnen kann? Es ist so, dass ich wirklich sehr an dem Job interessiert bin und deshalb gern die nächsten Schritte planen möchte… Natürlich verstehe ich es, wenn es noch ein paar Tage dauert, bis Sie sich entschieden haben.

2. E-Mail als Dankschreiben

Am Tag nach dem Interview können Sie ein Dankschreiben per E-Mail verfassen. Dieser Trend stammt ursprünglich aus den USA. Viele Personaler halten ein solches Schreiben für sehr wichtig in der Entscheidungsfindung. Schreiben Sie, wie sehr Sie sich über das Gespräch gefreut haben und dass es Sie noch einmal darin bestätigt hat, für das Unternehmen arbeiten zu wollen. Es sollte nicht länger als eine halbe Seite sein.

Beispiel:

Sehr geehrte/r Frau/Herr ___,

ich bedanke mich noch einmal recht herzlich für das freundliche Gespräch für die Stelle als Vertriebsassistentin.

Das internationale Umfeld, in dem Sie tätig sind, gefällt mir wirklich sehr. Gerne möchte ich Sie mit meiner langjährigen Berufserfahrung tatkräftig unterstützen. Ich freue mich, bald von Ihnen zu hören!

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Name

3. Weiter bewerben und Vorstellungsgespräche wahrnehmen

Nur auf einen Job zu setzen, wäre nicht sehr klug. Deshalb sollten Sie die Wartezeit nach dem Vorstellungsgespräch dazu nutzen, weitere Bewerbungen zu schreiben und Einstellungsgespräche wahrzunehmen. Lassen Sie keine wertvolle Zeit verstreichen. Vielleicht ist ein folgendes Jobinterview sogar noch besser als das letzte.

4. Engagement zeigen

Es ist gut, wenn Sie sich darüber freuen, in einer Firma eventuell bald anfangen zu dürfen. Sie können auch durchaus diesen Enthusiasmus zum Ausdruck bringen. Dennoch sollten Sie den Fehler vermeiden und von ständigen E-Mails oder Anrufen absehen. Nerven Sie den Personaler, sinken mit Sicherheit auch Ihre Chancen auf eine Zusage. Ist einige Zeit vergangen, können Sie anrufen und nachfragen. Auch können Sie andeuten, dass noch weitere Gespräche bei Ihnen offen sind. Lenken Sie denk Fokus dann darauf, dass Sie an genau diesem Job das größte Interesse haben und deshalb nach dem aktuellen Stand fragen.

5. Ruhig und gelassen bleiben

Ganz wichtig ist, dass Sie gelassen bleiben und nicht in Panik geraten. Auch dann nicht, wenn es mal länger dauert. Es muss nicht zwingend etwas mit Ihnen als Bewerber zu tun haben. Vielleicht gibt es mehrere Kandidaten zur Auswahl und deshalb nimmt der Entscheidungsprozess mehr Zeit in Anspruch. Oder der Personal-Verantwortliche ist krank oder im Urlaub. Werden Sie sich klar darüber, dass Sie mit Hysterie und Ungeduld nichts erreichen werden.

Was können Sie bei einer Absage tun?

Werden Sie abgelehnt, möchten Sie vielleicht wissen, woran es gelegen hat. Das können Sie zwar erfragen, doch leider gibt es oft kein konkretes Feedback von der Unternehmensseite. Das liegt daran, dass diese aufgrund des Gleichbehandlungsgesetzes mit Aussagen lieber sparsam sind. So müssen Sie sich gegebenenfalls mit Standard-Antworten wie: „Ein anderer Bewerber hat besser in das Stellenprofil gepasst“ begnügen. Ganz ausgeschlossen ist es jedoch nicht, eine individuelle Antwort zu erhalten. Gerade bei kleinen Firmen könnten Ihre Chancen gut stehen. Einen Versuch ist es in jedem Fall wert.

Wenn das nicht klappt, sollten Sie es sich nicht zu Herzen nehmen. Es bedeutet nicht, dass Sie nicht ausreichend qualifiziert sind. Sehen Sie es als eine wertvolle Erfahrung an. Finden Sie heraus, was Sie daraus lernen können. Vielleicht fällt Ihnen schon selbst etwas ein, das Sie beim nächsten Mal gern besser machen möchten? Manchmal kommen Bewerber auch als Nachrück-Kandidaten in Frage. Vielleicht haben Sie Glück und ein anderer Bewerbungskandidat ist abgesprungen. Was auch passiert, behalten Sie sich einen positiven Blick nach vorne.

 

Anzeichen, dass Sie den Job haben

Verständlich ist, dass Sie sich wahrscheinlich bei mehreren Stellen beworben haben, um Ihre Jobchancen zu erhöhen. Von der ein oder anderen Firma haben Sie schon eine positive Rückmeldung erhalten. Nur Sie müssen sich noch entscheiden. Das fällt Ihnen gar nicht so leicht. Schon gar nicht, weil noch dieser attraktive Job offen ist, von dem Sie noch nichts gehört haben.

Die Unternehmen, von denen Sie die Zusage bereits haben, werden nicht ewig auf Sie warten. Schließlich müssen auch sie planen können und wollen auch keine zweite Wahl sein. Überlegen Sie sich, welche Anzeichen es im Jobinterview dafür gab, dass man Sie einstellen möchte. Das hilft Ihnen, besser entscheiden zu können, was als nächstes zu tun ist.

1. Man fragt, wann Sie beginnen können

Das Gespräch lief super und der Personaler fragt Sie, wann Sie anfangen können. Er gibt Ihnen auch zu verstehen, dass alles passt und dass nur noch die Formalitäten geklärt werden müssen. Man werde sich diesbezüglich bald bei Ihnen melden. Hört sich an, als sei eine Zusage sehr wahrscheinlich. Ganz sicher können Sie sich dennoch nicht sein.

2. Gehaltsvorstellungen

Die Frage nach Ihren Gehaltsvorstellungen ist ein Zeichen dafür, dass Sie in die engere Auswahl kommen. Hätten Sie so rein gar nicht überzeugt, hätte man Sie das vermutlich gar nicht erst gefragt.

3. Gespräch dauert lange

Das Gespräch war für eine halbe Stunde angesetzt und dauert dann doch mehr als eine ganze Stunde. Das ist ein gutes Indiz dafür, dass der Personal-Verantwortliche sehr an Ihnen interessiert ist.

4. Einladung zu einem zweiten Gespräch

Vor allem in größeren Unternehmen kommt es zu Folgegesprächen, wenn das erste Treffen positiv verlaufen ist. Lädt man Sie dazu ein, sind Sie auf jeden Fall in der engeren Auswahl.

5. Bauchgefühl sagt „Ja“

Ihr Bauchgefühl ist zwar keine verlässliche Quelle, kann aber durchaus als Ratgeber hinzugezogen werden. Denken Sie noch mal über das Gespräch nach. Wie haben Sie sich gefühlt und wie interessiert wirkten die Personaler? Im Nachhinein können Bewerber oft feststellen, dass Ihr Gefühl Sie nicht betrogen hat.

6. Sie dürfen schon Ihre Kollegen kennenlernen

Nach dem Bewerbungsgespräch werden Sie herumgeführt und Sie lernen Ihre potentiellen Team-Kollegen kennen. Ist das der Fall, ist das ein sehr positives Zeichen.

 

Weitere Tipps

  • Verfolgen Sie den Social Media Auftritt des Unternehmens. Dort können Sie aktuelle News lesen und erfahren zum Beispiel schneller, wenn gerade Betriebsferien sind.
  • Meist gelten die Wartezeiten für Fach- und Führungskräfte gleichermaßen. Trotzdem gibt es immer auch individuelle Fälle, in denen der Bewerber gleich nach dem Gespräch Bescheid bekommt.
  • Geben Sie Ihrer Karriere einen Schubs und nehmen Sie unbedingt weiter an Auswahlgesprächen teil. Das Warten auf den Traumjob kann sonst schnell zu einer Ewigkeit werden.

 

Sie wissen jetzt, welche Wartezeit nach einem Vorstellungsgespräch normal ist und wie Sie sie sinnvoll nutzen können. Ihnen ist klar geworden, ab wann Sie in der Firma nach dem aktuellen Stand fragen können. Ebenso haben Sie gelernt, welche Anzeichen es für eine Jobzusage gibt. Im Falle einer Absage sind Sie sich bewusst, welche Optionen Ihnen offen stehen. Werden Sie also aktiv und langweilen Sie sich nicht während dieser Phase des Wartens!

 

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