Wie bei der gesamten Bewerbungsmappe spielt auch beim Lebenslauf nicht nur der Inhalt, sondern auch die Form eine wichtige Rolle. So sollte der Lebenslauf auf weißem Papier ohne Knickstellen, in sinnvoller Strukturierung und in ansprechender Optik präsentiert werden. Der Inhalt des Lebenslaufes liefert persönliche Daten und spiegelt die Ausbildung und die berufliche Qualifikation wider.
Zudem liefert er Antworten darauf, ob der Bewerber über Berufserfahrung verfügt, ob er Interessen oder nebenberufliche Engagements mitbringt, die seine Eignung für die Arbeitsstelle unterstützen und zeigt seinen derzeitigen Berufsstatus. Nicht zuletzt dokumentiert der Lebenslauf Lücken und Zeiten, in denen der Bewerber nicht berufstätig war. Hauptgrund für Lücken im Lebenslauf und Unterbrechungen des beruflichen Werdeganges ist Arbeitslosigkeit.
Daneben können eine längere Krankheit, Elternzeit, Ausbildungs- oder Studienabbrüche, häufige Arbeitsgeberwechsel, eine gescheiterte Selbstständigkeit oder die Zeit nach Wehr- und Zivildienst für Schwierigkeiten bei der Gestaltung des Lebenslaufes sorgen. Grundsätzlich sollte der Bewerber bei der Wahrheit bleiben, auch wenn kurze Lücken kaschiert werden können. Lange Zeiträume zu kaschieren hingegen ist wenig sinnvoll, da sie spätestens im Vorstellungsgespräch ohnehin zur Sprache kommen. Dennoch gibt es eine Reihe von Hilfsmitteln, die dafür sorgen, dass Lücken nicht sofort ins Auge springen.
Arbeitslosigkeit
Unabhängig davon, welche Gründe zu der Arbeitslosigkeit geführt haben, sollte dieses Wort durch „arbeitssuchend“ ersetzt werden. Bei längerer Arbeitslosigkeit oder bei privat begründeten Auszeiten bietet sich überdies die Formulierung „berufliche Neuorientierung“ an. Beide Formulierungen vermitteln dem Arbeitgeber, dass trotz Nicht-Berufstätigkeit Aktivität vorlag.
Genaue Zeitangaben
Die Stationen innerhalb des Lebenslaufes sollten immer unter Angabe von Monat und Jahr erfolgen und insbesondere kurze Lücken von maximal drei Monaten lassen sich durch diese Darstellung gut kaschieren.
Reihenfolge
Die meist übliche Darstellung des beruflichen Werdeganges erfolgt in chronologischer Reihenfolge. Bei einer langen Arbeitslosigkeit oder wenn die letzten Beschäftigungen branchenfremd waren, bietet sich an, die Reihenfolge umzudrehen, so dass berufsrelevante Beschäftigungen an erster Stelle stehen.
Interessen
Liegt wenig oder kaum relevante Berufserfahrung vor, rückt die Person stärker in den Vordergrund. In der Rubrik „Besondere Kenntnisse und Fähigkeiten“ können somit nicht nur PC- oder Fremdsprachenkenntnisse aufgeführt, sondern Hobbys zu Interessen im Bezug auf die Arbeitsstelle aufgewertet werden. So wird aus dem Hobby Reisen beispielsweise Interesse an fremden Ländern und Kulturen oder aus dem Hobby Flohmarkt Interesse an kaufmännischen Sachverhalten.
Die dritte Seite
Gerade bei sehr langen Phasen ohne Beschäftigung, der Gründe wie Krankheit oder Pflege zugrunde liegen, kann es sinnvoll sein, eine Dritte Seite einzufügen. Die Lücke wird dann im Lebenslauf mit einem Stichwort benannt und auf der Zusatzseite sinnvoll und sachlich erläutert. Allerdings muss dabei beachtet werden, dass die Zusatzinformationen nicht nur reine Erzählungen sind, sondern ein Bezug zu der Arbeitsstelle hergestellt wird. Im Zusammenhang mit der Betreuung eines Familienmitgliedes etwa könnte dies durch Formulierungen wie „ ich habe mich schweren Herzens dazu durchgerungen, meine Arbeitsstelle zu kündigen und meine ___ bei der Bewältigung ihres Alltags zu unterstützen. Ich habe gelernt, mich flexibel auf wechselnde Situationen einzustellen und konnte meine Belastbarkeit und mein Pflichtbewusststein unter Beweis stellen, Eigenschaften, die mir sicher im Berufsleben und der verantwortungsvollen Aufgaben als ___ zugute kommen werden.“