Im Grunde geht es in diesem Beitrag um den heimlichen Kampf der kontaktfreudigen und der Einsiedler. Warum?
Weil sich im Bewerbungslauf genau diese zwei Gruppen herauskristallisieren: Die einen arbeiten bereits rege im Kundenkontakt (und suchen nach einer passenden Formulierung, dies auch plastisch auszudrücken) und die anderen wollen neue Wege beschreiten und wünschen sich, künftig mehr Kundenkontakt zu haben (wissen aber auch nicht, wie sie das aufs Papier bringen sollen). Beiden soll nun mit diesem Kapitel des Formulierungsratgebers geholfen werden.
Die erste Gruppe – mit Kundenkontakt
Unabhängig davon, ob Sie bereits im direkten Kundenkontakt gearbeitet haben oder nicht – die Lösung kann nicht sein, einen 0-8-15-Satz rund um das Schlagwort „Kundenkontakt“ zu kreieren. An dieser Stelle ist Kreativität gefragt. Diejenigen, die betonen wollen, dass sie zur ausgeschriebenen Stelle passen, gerade weil sie bereits mit Kunden zusammengearbeitet haben, könnten sich von einer der folgenden Formulierungen inspirieren lassen:
Die Fachverkäuferin für Textilien und Bekleidung könnte schreiben:
Die Fachverkäuferin in der Bäckerei könnte schreiben:
Die Bankkauffrau könnte schreiben:
Diese Beispiele lassen allesamt das Schlagwort „Kundenkontakt“ vermissen und dennoch liest der Personalreferent aus diesen kurzen Sätzen heraus, dass der Bewerber sich im Kontakt mit Kunden auskennt und darin schon Erfahrung hat.
Die zweite Gruppe – mit dem Wunsch, Kundenkontakt zu haben
Gründe sich bei einem anderen Arbeitgeber zu bewerben, gibt es zuhauf. Und ein Jobwechsel ist natürlich auch legitim, jedoch gilt dabei: Wer im erlernten Beruf arbeiten möchte, braucht Geduld, wer sich weiterentwickeln möchte, braucht Glück und muss formulieren können. Das bedeutet, wer aus der Position als Einzelkämpfer herauskommen will und sich aufmachen will zu den Kunden, der könnte dies in etwa so formulieren:
Der Fachinformatiker mit Schwerpunkt Anwendungsentwicklung könnte schreiben:
Die Veranstaltungskauffrau könnte schreiben:
Die Köchin könnte schreiben:
Auch hier zeigt sich, dass die persönliche Geschichte des Bewerbers im Vordergrund steht – und genau das kommt beim Personalreferenten an. Hier zeigt sich ein authentischer Bewerber und das gibt in jedem Fall Pluspunkte.
„Kundenkontakt“ – was heißt das eigentlich?
In Anbetracht der Tatsache, dass sich in diesem Beitrag alles um den „Kundenkontakt“ dreht, sei hier an einigen Beispielen ein kleiner Exkurs in die Vielseitigkeit des Kundenkontakts erlaubt:
Kundenkontakt in Serviceberufen | Restaurantfachleute ebenso wie Hotelfachleute müssen morgens im Grunde schon mit einem Lächeln aufstehen und genau das müssen sie auch ihren Kunden entgegenbringen – egal ob es um eine Bestellung, eine Information oder eine Beschwerde geht. |
Kundenkontakt in Pflegeberufen | Wer sich für einen Pflegeberuf entscheidet, der weiß, dass er mit kranken und behinderten Menschen konfrontiert werden wird. Das bedeutet, hier geht es darum, professionell zu bleiben – auch wenn das Waschen eines älteren Patienten ansteht. In allen Pflegeberufen ist Fachkompetenz und Einfühlungsvermögen wichtig. |
Kundenkontakt im Verkauf | Mit dem Sprichwort „Ehrlichkeit währt am längsten“ ist das im Verkauf so eine Sache. Wenn die Kundin in einer Boutique um alles in der Welt eine weiße, knallenge Capri-Hose kaufen möchte und diese ihrer Figur ganz und gar nicht schmeichelt, ist Diplomatie gefragt, denn dann muss abgewogen werden, entweder ehrlich zu beraten oder die Kundin in ihrer Ansicht zu lassen. |
Kundenkontakt im Beautybereich | Kaum jemand geht nur zum Friseur, um mit einer neuen Frisur den Salon zu verlassen. Für viele bedeutet der Gang zum Friseur, ein wahres Wohlfühlpaket – für Körper und Seele. Einen entscheidenden Beitrag leisten hier die Dienstleister. Wer während dem Haareschneiden oder der kosmetischen Behandlung die Kunst des Smalltalks begreift, der macht sicherlich seine Kunden noch zusätzlich glücklich. |
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