Und wieder einmal gibt es keine eindeutige Antwort auf diese Frage, denn ob die Anlagen der Bewerbung links oder rechts oder gar mittig platziert werden, hängt von der jeweiligen Bewerbungsmappe ab.
Bei einer zweigeteilten Mappe werden die Anlagen in aller Regel rechts platziert. Bei einer dreigeteilten Mappe werden die Anlagen in der sprichwörtlichen goldenen Mitte positioniert.
Warum und wieso und was bei der Bewerbung noch streng rechts oder streng links stehen muss, lesen Sie in diesem Artikel.
Welche Bewerbungsmappe haben Sie gewählt? Im folgenden Who-is-who der Bewerbungsmappen finden Sie einfache Richtlinien darüber, in welcher Bewerbungsmappe die Anlagen der Bewerbung wo positioniert werden – nämlich links, rechts oder gar mittig.
Art der Bewerbungsmappe | links | mittig | rechts |
Schnellhefter mit Klemmschiene, einfachste Variante einer Bewerbungsmappe | Bei dieser Variante gibt es keine Auswahl, denn alle Unterlagen müssen in einer Mappe untergebracht werden. Die richtige Reihenfolge lautet: Anlagenverzeichnis, Lebenslauf, Zeugnisse, Zertifikate. | ||
Zweigeteilte Bewerbungsmappe mit Klemmschienen rechts und links | In die linke Klemmschiene kann das Anlagenverzeichnis als Inhaltsverzeichnis geheftet werden. Gibt es kein Anlagenverzeichnis sollte links der Lebenslauf stehen. | Wurde links das Anlagenverzeichnis positioniert, werden hier die Anlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Zertifikate) ordentlich übereinandergelegt und eingeheftet. Wurde der Lebenslauf links eingeordnet, fehlt auf der rechten Seite der Lebenslauf. | |
Dreigeteilte Bewerbungsmappe mit Klemmschienen links, rechts und mittig | Auf der linken Seite ist Platz für ein Anlagenverzeichnis oder ein Motivationsschreiben. | Mittig positioniert werden Zeugnisse und Zertifikate. | Rechts platziert wird der Lebenslauf des Bewerbers. Dieser ist so während der Lektüre der Bewerbungsunterlagen durchweg sichtbar und dient dem Personalreferenten zur Orientierung. |
Achtung: Das darf nicht in die Bewerbungsmappe!
Nach dieser übersichtlichen Aufstellung, die auch als To-do-Liste verstanden werden kann, gibt’s natürlich auch das Pendant – und das sind die größten Fehler beim Befüllen der Bewerbungsmappe:
- Wer eine edle dreigeteilte Bewerbungsmappe angeschafft hat, muss diese auch nutzen. Den linken und rechten Flügel nur zum Einklappen zu nutzen, ist schlicht Verschwendung oder zeugt davon, dass sich der Bewerber nicht damit auseinandergesetzt hat, welche Anlagen nun links oder rechts in die Mappe sollen.
- Zeugnisse, die keinen Bezug zur Person oder zum Lebenslauf haben, haben auch in den Bewerbungsunterlagen nichts zu suchen. Die Urkunde als Lego-Meister im gleichnamigen Freizeitpark ist ebenso ein No-go wie die Siegerurkunde über die im Urlaub gewonnene Karaoke-Challenge.
- Ordnung muss sein – deswegen gibt es ja verschiedene Bewerbungsmappen, die verschiedene Ordnungsweisen ermöglichen. Aber Achtung: Egal ob Sie eine zwei- oder eine dreigeteilte Bewerbungsmappe befüllen – Ordnung, Chronologie und Sinnhaftigkeit sind dabei die oberste Prämisse. Denken Sie immer daran: Wenn Sie den Personalreferenten chaotische Unterlagen vorlegen, so wird er auch Sie als Person als chaotisch empfinden – und damit sind Sie für die meisten Jobs ungeeignet.
- Vorsicht mit zu viel Bürokratie: Anno dazumal wurde bei einer Bewerbung noch jedes einzelne Blatt in eine Klarsichthülle gepackt. Diese Idee ist mittlerweile schlicht antiquiert. Auch beglaubigte Kopien sind nur noch dann einzureichen, wenn dies ausdrücklich erwünscht ist. Beim Anlagenverzeichnis scheiden sich hingegen die Geister: Einige sehen es als nützliche Orientierungshilfe an, andere als übertrieben. Grundsätzlich gilt: Wenn das Anlagenverzeichnis inhaltlich wertig ist, dann ist es nicht überflüssig.
- Urkundenfälschung ist strafbar, d.h. dass physischen oder digitalen Bastelfreaks massive Strafen drohen, wenn ein Zeugnis manipuliert ist. Ein aktuelles Zeugnis einfach wegzulassen ist übrigens auch keine Lösung, schließlich sollte zumindest das zeitlich betrachtet neueste Zeugnis mitgeschickt werden. Ältere Zeugnisse müssen nicht zwingend ein Teil der Anlagen werden.
Im Lebenslauf kommt’s aufs „links“ oder „rechts“ an
Unabhängig davon, ob der Lebenslauf amerikanisch – also mit der letzten, aktuellen Stelle beginnend – oder klassisch chronologisch strukturiert wird, der Lebenslauf ist ein Teil der Anlagen einer Bewerbung, in dem links oder rechts ganz entscheidend zu sein scheint. Grundsätzlich gilt: Links stehen die Daten von wann bis wann eine Stelle bekleidet wurde, rechts der ausgeübte Beruf und die Firma oder die Schule und der erreichte Abschluss.
Tipp: Manchmal bietet es sich an, den Lebenslauf dahingehend zu „pimpen“, dass bei Position Ausbildung kurz angeführt wird, dass Zusatzkurse belegt wurden. Oder auch wenn das Abiturzeugnis weit zurückliegt, ist im Lebenslauf eine Zeile Platz, um auf Leistungskurse oder das Thema der Abschlussarbeit hinzuweisen.
Das könnte dann in der Praxis so aussehen:
06/2004 – 12/2007 Assistentin der Geschäftsleitung, Firma __Z in Musterstadt
Neben klassischen Assistenzaufgaben und Tätigkeiten im Büromanagement wurde der Newsletter eigenverantwortlich ge-relauncht. Daneben wurde ein Kurs absolviert, der die Arbeit mit dem ERP-System __Z erklärt.
Alternativ können auch nur Stichworte aufgeführt werden:
Relaunch des Newsletters, Schulung im ERP-System
Auch wenn der Lebenslauf oft als „einfach“ angesehen wird, liegt hier die Tücke durchaus im Detail. Formulierungen wie „Mini-Jobber“ oder „arbeitslos“ kommen im Lebenslauf nicht gut an. Sinnvoller ist es an dieser Stelle, kurz den Tätigkeitsbereich als Mini-Jobber zu beschreiben und ggf. darauf in Klammer hinzuweisen, dass es sich um eine geringfügige Beschäftigung handelte. Statt „arbeitslos“ wirkt „arbeitssuchend“ positiver.
Der wichtigste Punkt ist: Jeder Lebenslauf muss mit Unterschrift, Datum und Ort versehen sein, denn das ist Ihre Bestätigung, dass Ihre Angaben richtig sind. Daneben zählt ein ordentliches Erscheinungsbild. Neben der eingangs erwähnten links-rechts-Gruppierung sollte immer mit Tabulatoren gearbeitet werden.
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