Wer als Fachpraktiker/in für Holzverarbeitung (§66 BBiG/§42m HwO) eine Ausbildung machen möchte, der kann sich auf einen interessanten und abwechslungsreichen Beruf freuen, bei dem man mit dem Rohstoff Holz arbeitet. Die nachfolgenden Informationen beziehen sich speziell erst einmal auf die Ausbildung für Menschen mit Behinderung.
Tätigkeit
Die Tätigkeit als Fachpraktiker/in für Holzverarbeitung ist in erster Linie für Menschen mit Behinderung gedacht, die gern mit dem Rohstoff Holz arbeiten. Hergestellt werden unter anderem Holzbauteile, wie zum Beispiel Bretter oder auch hölzerne Fertigprodukte.
Aufgaben/Tätigkeiten/Ausbildungsinhalte
- Auswahl des passenden Holzes
- Maß nehmen und Holzteile zusammenfügen
- Fertigungsskizzen lesen und beachten
- Bedienung von holzverarbeitenden Maschinen und Geräten
- fertige Produkte lagern und für den Versand vorbereiten
Arbeits- und Ausbildungsumgebung
Als auszubildender Fachpraktiker/in für Holzverarbeitung ist man in erster Linie in Behindertenwerkstätten, Tischlereien, bei Herstellern von Möbeln und in Sägewerken beschäftigt.
Der Arbeits- und Ausbildungsort ist dabei die Werkstatt beziehungsweise Lagerhallen und Holzlagerplätze, Berufsschule sowie Berufsbildungswerken und Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation.
Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel
Unter Anleitung lernt man als angehender Fachpraktiker/in für Holzverarbeitung die Bedienung von Maschinen und Geräten, wie zum Beispiel Bohr- und Sägemaschine, Hobel, Feile. Doch auch Skizzen und der Rohstoff Holz selbst gehören zu den täglichen Arbeitsmitteln.
Arbeits-/Ausbildungsbedingungen
- Praktische Mitarbeit, unter Anleitung (z.B. sägen, bohren, Maschinen bedienen, Möbel montieren, Fenster einbauen
- Arbeit unter Lärm, Staub, chemischen Dämpfen
- Tragen von Schutzkleidung und -ausrüstung
- Arbeit in Werkstätten, Lagerräumen, im Freien und in Rohbauten
Verdienst/Einkommen/Ausbildungsvergütung
Während man als angehender Fachpraktiker/in für Holzverarbeitung bei einer betrieblichen Ausbildung eine Vergütung erhält, bekommt man innerhalb einer Ausbildung, die in einer Einrichtung zur beruflichen Rehabilitation keine Vergütung erhält.
Zukünftige Entwicklung/Perspektiven nach der Ausbildung
Um auch nach der Ausbildung als Fachpraktiker/in für Holzverarbeitung eine Beschäftigung zu finden, ist es ratsam, wenn man sich bereits zur Ausbildung begleitend weiter qualifiziert. So könnte man beispielsweise mit der entsprechenden Weiterbildung als Tischler/in arbeiten.
Je nach dem Grad der Behinderung eröffnen sich also mit der entsprechenden Qualifizierung auch nach der Ausbildung zahlreiche Perspektiven, die man gut nutzen kann, um sich beruflich weiterzuentwickeln.
Beispiel für ein Bewerbungsanschreiben als Fachpraktiker/in für Holzverarbeitung
nach meiner Ausbildung zum Fachpraktiker für Holzverarbeitung hatte ich in einer Tischlerei zahlreiche Gelegenheiten, mein handwerkliches Geschick an den diversen Maschinen und Geräten immer weiter zu verbessern und mich durch verschiedene Weiterbildungen unter anderem auch an Maschinen der Tischlerei zu qualifizieren.
Ich bin davon überzeugt, dass ich mit meinem Fachwissen sowie mit meiner zuverlässigen Art und meinem ganz persönlichen Ehrgeiz in Ihrem gut eingeführten Unternehmen von großem Nutzen sein kann, wenn es darum geht, korrekte Arbeit abzuliefern.
Ich freue mich darauf, mit Ihnen persönlich darüber zu sprechen, in welchem Umfang meine Fähigkeiten in Ihrem erfolgreichen Unternehmen eingesetzt werden können.
Mit freundlichem Gruß
…
Beispiel für ein Bewerbungsanschreiben als Azubi Fachpraktiker/in für Holzverarbeitung
Hiermit bewerbe ich mich bei Ihnen für den ausgeschriebenen Ausbildungsplatz zum Holzwerker. Als ich Ihre Anzeige in der Zeitung ‚Torfkurier‘ am … gelesen habe, wußte ich sofort, dass ich bei Ihnen gerne meine Ausbildung machen möchte. Mir gefällt es gut, dass Sie in Ihrer Anzeige den Schwerpunkt so klar auf ein angenehmes Arbeitsklima legen.
Ich arbeite stets genau und sorgfältig. Meine Feinmotorik ist sehr gut ausgeprägt. Außerdem habe ich ein sehr gutes Vorstellungsvermögen, was mir die Augen sehr gut ersetzt. Ich arbeite sehr gerne und auch Routinearbeit langweilt mich nicht. Außerdem bin ich sehr belastbar. In neue Gruppen füge ich mich problemlos ein.
Mit der Schule bin ich im nächsten Sommer fertig. Danach würde ich gerne in Ihrer Firma den Geruch von Holz um mich haben. Über eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch bei Ihnen würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen