Vorstellungsgespräch Überstunden: So antworten die Profis

Vorstellungsgespräch ÜberstundenOb Sie sich für eine Ausbildung oder einen festen Job bewerben, heikle Fragen im Bewerbungsgespräch gibt es so einige. Das Richtige auf sie zu erwidern, fällt nicht allen Bewerbern leicht. Vielleicht gehören Sie dazu und fragen sich insbesondere, was Sie im Vorstellungsgespräch zu Überstunden sagen sollen? Wie können Sie antworten, ohne unehrlich zu sein oder den Personaler gar zu verscheuchen?

Das und mehr erfahren Sie in diesem Beitrag. Anhand einiger Beispiele werden Sie lernen, wie Sie im Ernstfall selbst reagieren und sich bestens auf diese Situation vorbereiten können.

Lesen Sie in diesem Artikel, welche Gründe es für das Erbringen von Überstunden geben und wann Ihr zukünftiger Arbeitgeber Sie dazu verpflichten kann. Erfahren Sie alles Wichtige über sogenannte Fangfragen und lassen Sie sich von den Musterfragen für das Bewerbungsgespräch und die Frage nach Überstunden für Ihr eigenes Interview inspirieren. Dazu kommen Tipps, die Ihnen zeigen, was Sie besser nicht sagen sollten. Scrollen Sie einfach runter und sehen Sie selbst!

Gründe für das Leisten von Überstunden

Mit großer Wahrscheinlichkeit haben Sie sich auch schon einmal in der Lage befunden, dass Sie für Ihren Chef Überstunden leisten mussten. Doch aus welchem Grund eigentlich? Kennen Sie Ihre Rechte und wissen Sie, wann Ihr Vorgesetzter tatsächlich mehr Arbeit von Ihnen verlangen kann? Folgende Gründe erlauben es zum Beispiel:

Lieferverzögerungen

Stellen Sie sich vor, Sie arbeiten in einem Lebensmitteldiscounter. Das Wetter ist schlecht, es kommt zu Stau auf den Autobahnen und die erwartete Lieferung von frischen Lebensmitteln kommt erst nach Feierabend an. In diesem Fall können betriebsbedingt Überstunden angeordnet werden. Denn ohne Ihre Mitarbeit und Unterstützung beim Einlagern der Produkte, könnte ein finanzieller Schaden entstehen.

Unvorhergesehener Großauftrag

Sie sind Angestellter in einer Medienagentur. Die Aufträge laufen gut, doch es könnte besser sein. Plötzlich erhalten Sie einen großen Auftrag eines Neukunden, den Sie bis zu einer bestimmten Deadline ausführen sollen. Das erfordert Ihren erhöhten zeitlichen Einsatz.

Umweltereignisse

Es kommt zu einem Brand oder einer Überschwemmung und Ihr Vorgesetzter benötigt dringend Ihre Hilfe, um die Existenz des Betriebes zu sichern. In solchen Situationen können immer Überstunden angeordnet werden. Auch wenn es vielleicht selbstverständlich sein sollte, dass in diesem Fällen von allen Mitarbeitern voller Einsatz gezeigt wird.

 

Gibt es eine Pflicht?

Da eine Änderung in einem Vertrag stets zwei Parteien benötigt, ist Ihrem Arbeitgeber allgemein nicht erlaubt, Sie zu mehr Stunden zu verpflichten. Als Sie eingestellt wurden, haben Sie einmal gemeinsam beschlossen, wie viele Stunden in der Woche Sie verfügbar sind. Ausnahmen gibt es aber dennoch. So können beispielsweise oben genannte Gründe dazu führen, dass Ihr Chef Überstunden anordnen muss. Was Ihrem Vorgesetzten ebenso erlaubt ist, ist die Verlegung der Arbeitszeiten. Haben Sie vorher von 8-17 Uhr gearbeitet, kann entschieden werden, zukünftig erst um 9 Uhr zu öffnen und dafür bis um 18 Uhr zu arbeiten.

Überstunden vs. Mehrarbeit

Das Leisten von Überstunden sollte nicht mit der Mehrarbeit verwechselt werden. Bei dieser geht es darum, die gesetzlich festgelegte Höchstarbeitszeit pro Arbeitstag zu überschreiten. Jeder Mensch benötigt Ruhepausen, die eingehalten werden sollten. Wird hingegen die im Arbeitsvertrag festgelegte Arbeitszeit überschritten, spricht man von Überstunden.

Vorstellungsgespräch Überstunden: Eine Fangfrage

Haben Sie schon mal von Fangfragen gehört? Falls nicht, wird es Zeit. In diesem Abschnitt erfahren Sie alles, was Sie über das Thema wissen müssen.

Das sind Fangfragen

Sie kennen das vielleicht: Sie sind in einem Bewerbungsgespräch und plötzlich stellt der Personaler Ihnen eine Frage, die Sie total aus der Fassung bringt und Ihnen die Schweißperlen ins Gesicht treibt. Dann könnte es sich um eine sogenannte Fangfrage handeln. Diese sind dazu da, den Bewerber absichtlich ins Schwitzen zu bringen, um das wahre Gesicht hinter einer oft einstudierten Fassade kennenzulernen.

Mit Ihrer Antwort zeigen Sie dem Personal-Verantwortlichen viel über Ihre wahren Motive, Ihr Wesen und Ihr Verhalten. Wichtig ist, dass Sie einfach ganz locker bleiben und ehrlich antworten. Zwar können Sie sich auch auf solche Fragen vorab vorbereiten, doch sollten Sie keine Antworten stur auswendig lernen. Ein geschulter Personaler merkt das sofort und das wird mit Sicherheit komisch rüberkommen.

Beispiele für Fangfragen

Im Folgenden lesen Sie, welche typischen Fangfragen häufig in Bewerbungsgesprächen gestellt werden. Diese Auflistung ist keineswegs vollständig, soll Ihnen aber einen kleinen Eindruck vermitteln.

  • Wie stehen Sie zu Überstunden?
  • Wieso waren Sie so lange Student?
  • Beschreiben Sie sich mit nur einem einzigen Wort!
  • Was hat Ihnen an Ihrer letzten Anstellung nicht gefallen?
  • Welchen Führungsstil bevorzugen Sie?

 

Musterfragen und Antworten Vorstellungsgespräch Überstunden

Werden Sie in einem Einstellungsgespräch nach Ihrer Einstellung hinsichtlich Überstunden gefragt, sollten Sie wohl überlegt antworten. Dabei kommt es darauf an, ein gutes Mittelmaß zu finden. Weder ein einfaches „Ja“ noch ein „Nein“ wird den Personaler wirklich zufrieden stellen. Er weiß, dass diese Frage heikel ist und ist deshalb noch mehr gespannt, was Sie darauf antworten.

Gut ist, wenn Sie einerseits Einsatzbereitschaft und Engagement zeigen und sich für die Leistung von Überstunden aussprechen. Gleichzeitig sollten Sie beachten, dass Sie nicht wirken, als hätten Sie kein Privatleben. Machen Sie deutlich, dass es auch Grenzen gibt, die Sie im Normalfall nicht überschreiten möchten. Sie können auch sagen, dass Sie einen finanziellen oder zeitlichen Ausgleich in Form von Urlaubstagen für eine angemessene Entlohnung halten.

Typische Fragen und Antworten:

Im Folgenden lesen Sie drei typische Fragen und jeweils eine beispielhafte Antwort. Mit diesen wurde versucht, die Aspekte aus dem letzten Abschnitt zu berücksichtigen. Lesen Sie selbst und überzeugen Sie sich!

Sind Sie bereit, Überstunden zu leisten?

Der Erfolg des Unternehmens ist mir wichtig und als Teil davon bin ich auch bereit, mal länger zu arbeiten. Manchmal lässt es sich auch nicht vermeiden, wenn zum Beispiel kurz vor Jahresende noch einmal ein Großauftrag reinkommt. Ich denke, es sollte aber nicht zur Normalität werden. Außerdem halte ich eine angemessene Entlohnung für wichtig. Das erhält die Motivation aufrecht.

Eine Lieferung kommt verspätet an und muss abgeladen und verstaut werden. Wie gehen Sie vor?

Selbstverständlich kümmere ich mich um diesen Vorgang, soweit es meine Kapazitäten zulassen. Ich denke, solche Fälle kommen im Arbeitsalltag nun mal vor und sind nicht vorauszusehen. Trotzdem bin ich ein Freund von ordentlicher Planung und Organisation. Damit lassen sich manche solcher Situationen vermeiden.

Wie stehen Sie der Leistung von Überstunden gegenüber?

Ich bin Überstunden gegenüber nicht abgeneigt, solange Sie entsprechend entlohnt oder durch Urlaubstage ausgeglichen werden. Natürlich sollten Sie nicht jede Woche vorkommen. Ein gutes Zeitmanagement hilft, dem entgegenzuwirken. Als Mutter habe ich schließlich auch privat eine große Verantwortung zu tragen und muss sicherstellen können, meine Tochter möglichst rechtzeitig aus ihrer Betreuung abzuholen.

 

Darum ist die Vorbereitung so entscheidend

Damit Sie bestens auf das Vorstellungsgespräch und die Fragen nach Überstunden vorbereitet sind, sollten Sie sich vorab gründlich informieren. Am besten ist, wenn Sie das Unternehmen recherchieren und sich mit den üblichen Arbeitszeiten vertraut machen. Fragen Sie, wenn es Ihnen möglich ist, auch Mitarbeiter nach ihren Erfahrungen. Schauen Sie in Internet-Foren nach, welche typischen Bewerbungsfragen sonst noch an Sie gestellt werden könnten. Sind Sie in diesen sicher, wird Sie auch eine überraschende Frage weniger schnell aus dem Konzept bringen.

Fragen Sie auch Freunde oder Familienmitglieder um Rat und üben Sie mit ihnen gemeinsam den Ernstfall. Schauen Sie sich auch das Stellenangebot noch einmal genauer an. Ist dort vielleicht schon ausdrücklich geschrieben, dass Sie zu Überstunden bereit sein sollten?

Bei all Ihren Bemühungen, sich gut für das Interview zu rüsten, sollten Sie eines immer beachten: Lernen Sie die Antworten nicht einfach auswendig. Das wirkt unauthentisch, langweilig und wenig überzeugend.

 

Das sollten Sie besser vermeiden

Neben den Antworten, die Sie in einem Einstellungsgespräch geben können, gibt es auch solche, die Sie besser vermeiden. Welche das sind, lesen Sie in diesem Abschnitt.

Überstunden? Ja, klar!

Das eine Extrem ist, dass Sie auf die Frage nach Überstunden mit einem „Ja klar, gerne“ antworten und dann auch noch ausführen, dass es für Sie noch nie ein Problem war. Wenn Sie dann noch ergänzen, dass Sie fast jeden Tag in Ihrer alten Firma mehr gearbeitet haben als andere, könnte es sehr unglaubwürdig werden. Oder aber es erweckt den Eindruck, dass Sie kein intaktes und lebendiges Privatleben haben. Ebenso könnte man schnell annehmen, dass Sie die Ihnen aufgetragene Arbeit nicht in der vorgegebene Zeit schaffen und langsam sind. Was für Sie vielleicht im ersten Moment als eine positive Antwort erscheint, sollte also mit Vorsicht genossen werden!

Nein, ich mache generell nie Überstunden!

Auf der anderen Seite steht das „Nein“. Antworten Sie so, zeigt das wenig Engagement und könnte den Arbeitgeber dazu veranlassen, Sie sofort auszusortieren. Schließlich möchte er sich in einem Notfall auf Sie als Mitarbeiter verlassen können. Auf diese Antwort sollten Sie also auch lieber verzichten.

 

Letzte Ratschläge

  • Eigene Fragen stellen am Ende des Gespräches kommt immer gut an und zeigt, dass Sie wirklich interessiert sind.
  • Sagen Sie nicht, dass Sie auch noch Zeit für Ihre Hobbys brauchen, das klingt nicht nach dem erhofften Engagement eines einsatzbereiten Angestellten.
  • Erscheinen Sie pünktlich zum Gespräch und zeigen Sie, das man sich auf Sie verlassen kann.
  • Achten Sie auf eine ordentliche und angemessene Kleidung.
  • Geht es um einen Job mit Kundenkontakt, zeigen Sie schon im Bewerbungsgespräch Ihren hohen Service-Gedanken.

 

In diesem Beitrag haben alles gelesen, was Sie zum Thema „Vorstellungsgespräch Überstunden“ wissen müssen. Ihnen ist klar, wann ein Arbeitgeber zur Anordnung davon berechtigt ist und mit welchen Fragen Sie im Gespräch rechnen können. Die Musterantworten haben Ihnen gezeigt, dass es gar nicht so schwierig ist, eine passende Antwort zu finden. Auch wissen Sie, was Sie besser nicht sagen. Jetzt liegt es nur noch an Ihrem nächsten Schritt. Bereiten Sie sich vor und geben Sie Ihrer Karriere mit der nötigen Portion Überzeugungskraft den letzten Schliff. Viel Erfolg dabei!

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