Lücken im Lebenslauf bedeuten in den allermeisten Fällen eins: Dass Sie sich beim Übergang von einer zur nächsten Station etwas mehr Zeit gelassen haben oder, dass dieser Weg einfach nur etwas mehr Zeit in Anspruch genommen hat.
Gründe für Lücken im Lebenslauf kann es viele geben. Wer beispielsweise kurzfristig seinen Job verliert, hat eigentlich eine Lücke im Lebenslauf, die er zwar als „arbeitssuchend“ ausweisen kann, aber letztlich ist es eine „Wirkungslücke“.
Auch wer nach der Ausbildung nicht gleich übernommen wurde und sich anderweitig orientiert hat, hat eine Lücke im Lebenslauf, die erklärbar ist.
Zunehmend häufiger kommt es auch vor, dass Lebensläufe provozierte Lücken aufzeigen – etwa ein Jahr nach dem Abschluss der Schule oder des Studiums oder sogar mitten in der Berufstätigkeit. Welche Tricks es gibt, Lücken im Lebenslauf weniger auffällig zu gestalten, soll dieser Beitrag zeigen.
Fragen Sie sich bitte zuallererst, um welche Art von „Lücke“ es sich handelt. Ist sie aus Versehen passiert, wurde sie bewusst initiiert oder wurde sie sogar genutzt – nur nicht im schulischen oder beruflichen Sinn? Wenn Sie das wissen, zeigen wir Ihnen nun, wie Sie mit Lücken im Lebenslauf umgehen.
Die ungewollte Lücke
Wie eingangs bereits erwähnt, kann es natürlich passieren, dass Sie Ihren Job verlieren. Haben Sie sich Ihrerseits nichts zu Schulden kommen lassen, ist das auch nicht weiter tragisch, denn dann würden Sie im Vorstellungsgespräch darauf verweisen, dass beispielsweise betriebsbedingt gekündigt wurde oder den Grund anführen, denn auch der Betrieb im Zeugnis formuliert hat. Umfasst die Lücke nur wenige Monate, ist das auch im Lebenslauf kein Beinbruch und Sie müssen gar nichts kaschieren. Achtung: Auszubildende, die eine Lücke von einem Jahr im Lebenslauf haben, wird schnell Faulheit unterstellt, denn sie hätten meist im Vorfeld genug Zeit gehabt, sich um eine Ausbildungsstelle zu bemühen.
Die bewusste Lücke liegt nah an der „genutzten“ Lücke – in der Schulzeit
Sich nach der Schule, der Uni oder der Ausbildung ein Jahr Auszeit zu nehmen, das ist heutzutage immer häufiger Mode und auch nicht immer verwerflich. Die wenigsten „vertrödeln“ ihre Zeit, die meisten Schüler oder Studenten gehen ins Ausland, um ihre Sprachkenntnisse zu verbessern oder gemeinnützige Arbeit zu leisten – und das ist gar keine Lücke, nur ist es eben schwer, diesen Meilenstein im Lebenslauf entsprechend darzustellen. Ist dieses Jahr Auszeit Ihre letzte Station gewesen, sollten Sie dieses Jahr gleich als erste Station beschreiben, noch bevor Sie in die Aufzählung der schulischen oder beruflichen Meilensteine einsteigen. Die Erfahrungen, die Sie im Ausland gemacht haben, sind nämlich keine „Lücke“ im Lebenslauf, sondern wertige Zusatzqualifikationen.
Das Sabbatical – die Auszeit im Berufsleben
Das Sabbatical erinnert zu Recht an das Sabbatjahr sowie an den Sabbat als Ruhetag. Das Sabbatical ist nämlich definiert als spezielles Arbeitszeitmodell, in dem sich der Arbeitnehmer eine einjährige Auszeit nimmt (alternativ: Teilzeitarbeit anstrebt oder in die Forschung geht). Oft nutzen Arbeitnehmer die Zeit für eine Fortbildung, orientieren sich beruflich neu oder widmen sich der Familie oder dem Alter intensiver. Auch wird als Grund für ein Sabbatical die Prävention eines Burnouts angegeben, auf das nur dann ein gesetzlicher Anspruch besteht, wenn das Sabbatical auch im Vertrag steht.
Tipps und Tricks zum Sabbatical
Damit das Sabbatical nicht zur Lücke im Lebenslauf wird, sondern auch dort einen positiven Inhalt erhält, sollte sich jeder im Vorfeld überlegen, was er im Sabbatical erreichen möchte. Das Setzen von Zielen ist enorm wichtig. Angestrebte Projekte sowie deren zeitlicher Rahmen müssen bereits im Vorfeld feststehen. Auch muss das Sabbatical vernünftig kalkuliert werden, denn nur wenn klar ist, was ein Lebensjahr kostet, wird auch klar, ob man sich diese Auszeit auch finanziell leisten kann. Zu beachten ist in diesem Zusammenhang nicht nur das Einkommen, sondern auch die Pflichten, die gegenüber Versicherungen (u.a. Sozialversicherungen) bestehen.
Lücken im Lebenslauf kaschieren – ja oder nein?
Vielen denken, bei einer Lücke von ein bis zwei Jahren können Sie diese „kleiner“ wirken lassen, wenn Sie beim Zeitraum auf die Angabe der Monate verzichten. Das aber ist mittlerweile so gängige Praxis geworden, dass es für jeden Personalreferenten ein untrüglicher Hinweis darauf ist, dass Sie Lücken im Lebenslauf haben. Auch die Ausweisung von Erfahrungsjahren statt Zeiträumen lässt darauf schließen, dass hier Lücken im Lebenslauf kaschiert werden sollen.
So haben Bewerber mit Lücken im Lebenslauf im Grunde nur diese zwei Optionen:
- Lücken im Lebenslauf gut erklären oder
- Lücken im Lebenslauf glaubhaft füllen (ohne zu lügen).
Wer den Studiengang wechselt, in den Beruf einsteigt, krank war oder einen kranken Angehörigen gepflegt hat, muss ebenso wenig Lücken füllen wie jemand, der für kurze Zeit arbeitslos war. Hier gilt: Erklären Sie die Lücke glaubhaft, kurz und prägnant im Vorstellungsgespräch. Und wenn Sie doch etwas größere Lücken im Lebenslauf zu verzeichnen haben, sollten Sie diese doch zumindest in Ansätzen praktisch genutzt haben – und das auch entsprechend wiedergeben. Hierbei kann schon helfen, wenn Sie vermehrt Sonderschichten bei der Wasserwacht absolviert haben.
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