Ist eine 4-teilige Bewerbungsmappe wirklich das Nonplusultra?
Mit Blick auf die Meinung der Personalreferenten ist diese Frage mit einem klaren „Nein“ zu beantworten. Die 4-teilige Bewerbungsmappe bedeutet für die Meisten nämlich mehr Frust als jede andere Art der Bewerbungsmappe.
Warum das so ist, zeigt sich mit Blick auf die Ausmaße einer 4-teiligien Bewerbungsmappe – diese ist nämlich sehr ausladend und damit nur schwer auf den vollen Schreibtischen unterzubringen. Der Favorit in Industrie und Handwerk ist die 2-teilige Bewerbungsmappe, etwas mehr (wie etwa die 3-teilige Bewerbungsmappe) ist in Bürokreisen sowie auf der Führungsebene erlaubt. Doch die 4-teilige Bewerbungsmappe ist in den allermeisten Fällen eine übertriebene und dabei noch teure Variante.
Ja, die 4-teilige Bewerbungsmappe bietet mehr Platz für …
… viel mehr Lesestoff, dem Sie dem Personalreferenten zumuten. Sie möchten gar nicht mehr Inhalt platzieren, setzen aber dennoch auf eine 4-teilige Bewerbungsmappe? Das ist dann aber wirklich unverständlich, denn diese bietet ja nun bekanntermaßen mehr Platz – und sollte auch entsprechend inhaltlich wertvoll befüllt werden. Das heißt für Sie: Sie können aus dieser folgenden Palette an möglichen Bewerbungsinhalten die optionalen Parts auswählen, die Sie den obligatorischen Teilen beilegen möchten.
Obligatorische Teile einer Bewerbung
Optionale Teile einer Bewerbung
Das Anschreiben, das sogenannte Bewerbungsschreiben, wird nicht in die Mappe eingelegt, sondern kommt quasi on top. Das hat mitunter auch eine funktionelle Bedeutung, denn nur so ist das Adressfeld des Empfängers so zugänglich, dass es durch das Sichtfenster des Umschlags sichtbar wird.
Der Lebenslauf ist der zweite grundsätzliche Bestandteil einer Bewerbung – ganz egal ob es sich um eine Kurzbewerbung oder eine ausführliche Bewerbung handelt. Diese tabellarische Auflistung des schulischen und beruflichen Werdegangs wird oft eingeleitet mit den persönlichen Daten des Bewerbers. Anschließend folgen die beruflichen Stationen (bei Bewerbern mit mehr als zehn Jahren Berufserfahrung), dann die schulischen Meilensteine und anschließend etwaige Weiterbildungstertifikate, die zum Beruf passen.
Zeugnisse gibt es in der Bewerbung immer zweierlei: Arbeitszeugnisse und Schulzeugnisse. Über die richtige Reihenfolge entscheidet (wie soeben erwähnt) in erster Linie die Aktualität. Sind Sie Professional mit Berufserfahrung, wird diese zuerst beleuchtet. Sind Sie Absolvent einer Ausbildung, stehen die schulischen Leistungen noch stärker im Fokus.
Das Deckblatt ist nicht nötig, liegt aber derzeit stark im Trend. Warum? Es bietet eine Möglichkeit, grafisch elegant in die Bewerbung einzuleiten. Auf dem Deckblatt (das im Layout der übrigen Bewerbungsunterlagen gestaltet sein sollte) steht in der Regel Ihr Name, die Stelle auf die Sie sich bewerben und Ihr Bewerbungsfoto. Auch ein kleines Inhaltsverzeichnis ist denkbar.
Wer das Deckblatt mit Inhaltsverzeichnis gestaltet, kann auf ein separates Anlagenverzeichnis, was sonst mittlerweile ebenso gängig ist wie das Deckblatt, verzichten.
Auch die sogenannte Leistungsbilanz ist ein optionaler Bestandteil der Bewerbung. Diese wird selten verwendet und bietet sich auch nur in wenigen Fällen an. Besonders beliebt ist sie bei Selbstständigen mit einem breiten Portfolio, Bewerbern mit mehreren Berufsabschlüssen und diversen Praxiserfahrungen sowie Bewerbern aus dem Consulting-Bereich.
Ebenso selten wird mit sogenannten Referenzengearbeitet, die eine ganz persönliche Würdigung eines beruflichen Wegbegleiters darstellen. Dabei ist es nicht wichtig, dass die Referenz von einem Vorgesetzten kommt. Auch ein Projektpartner kann ein wertiger Autor für eine Referenz sein.
Zeugnisse über Weiterbildungen, Fortbildungen und zusätzliche Qualifikationen sind immer dann sinnvollerweise einer Bewerbung beizulegen, wenn Sie Ihr persönliches Profil schärfen. Bewerben Sie sich in einem sozialen Beruf und sind Sie auch in Ihrer Freizeit sozial engagiert, passt das wunderbar zusammen.
Arbeitsproben gehören in die Kreativwirtschaft. Wer hier arbeitet, muss hochwertige Beweise für seine kreative Arbeit liefern.
Das Motivationsschreiben (oder alternativ die Dritte Seite) sind Trends in der Bewerbungsbranche. Das heißt: Wer dazu explizit aufgefordert wird, muss dieses Schreiben natürlich anfertigen und beilegen. Wer indes aus freien Stücken dieses mitliefert, muss es auch inhaltlich sehr wertig füllen können.
Die 4-teilige Bewerbungsmappe ist eine Seltenheit
Am Markt durchgesetzt haben sich die 4-teiligen Bewerbungsmappen nie. Sie sind eine Seltenheit geblieben. Entsprechend wenig Tipps sind auch zur richtigen Reihenfolge der Inhalte zu machen. Idealerweise befolgen Sie den Rat des Mappen-Herstellers. Diese haben nämlich oft Musterzettel eingeheftet, um zu zeigen, wie die 4-teilige Bewerbungsmappe befüllt werden muss. Besonders serviceorientiert ist es, wenn der Lebenslauf dort platziert ist, wo er auch immer sichtbar ist (unabhängig davon, welche Unterlagen der Personalreferent gerade näher studiert).
Das würde bedeuten, dass die rechte Seite eigentlich die beste Wahl ist, denn wenn das Monstrum (die 4-teilige Bewerbungsmappe) aufgeklappt vor dem Personalreferenten liegt, hat er vor sich die Zeugnisse sowie etwaige Specials – und kann ganz rechts immer einen Blick auf den Lebenslauf werfen. Der Nachteil dieser Variante ist, dass der Personalreferent sehr weit klappen muss, bis dieser so wichtige Part (der Lebenslauf) erstmals sichtbar wird.
Kostentechnisch liegen die günstigsten Varianten der 4-teiligen Bewerbungsmappe bei vier bis fünf Euro. Doch auch neun Euro sind keine Seltenheit bei Überflieger-Mappe. Diese haben dann vielleicht noch eine raffiniert gestaltete Einstiegslasche oder Klemmschienen, die besonders viel Papier versprechen zu halten. Auch Klarsichteinschübe erhöhen die Kosten der Bewerbungsmappe.
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