Stil des Bewerbungsfotos: Schwarz-weiß oder farbig?

Eine Schwarz-weiß-Aufnahme kann im Gegensatz zur Farbvariante sehr distanziert wirken.

Schwarz-weiß-Fotografie war einst die einzige Option, Dinge abzulichten, doch heute gleicht sie einer Kunstform.

Wer die Schwarz-weiß-Fotografie beherrscht, ist ein wahrer Künstler, denn anders als gedacht, geht es nicht darum, nur die Farbe aus dem Bild zu „entfernen“, sondern darum, ein Motiv – in diesem Fall den Bewerber – in farbloser Eleganz zu präsentieren.

Wie Schwarz-weiß-Aufnahmen in der Bewerbung gut wirken und wann man besser auf sie verzichtet, soll dieser Beitrag erläutern.

Bevor es in medias res geht, hier der wichtigste Tipp: Lassen Sie in jedem Fall farbige Aufnahmen von sich anfertigen. Diese nachträglich in schwarz-weiß zu färben ist möglich. Sie würden sich allerdings ärgern, wenn Sie nach einem teuren Besuch beim Fotografen nur Schwarz-weiß-Aufnahmen haben und für eine besonders kreative Stelle eine Farbaufnahme benötigen.

Kontraste sind das A und O bei der Schwarz-weiß-Fotografie

Das heißt für den Bewerber: Wer dunkle Haare hat, einen dunklen Blazer oder ein dunkles Sakko trägt und eine weiße Bluse bzw. ein weißes Hemd darunter zum Vorschein kommen lässt, hat ganz grundsätzlich einmal viele Voraussetzungen für eine spannende Schwarz-weiß-Aufnahme erfüllt, denn diese lebt von Kontrasten. Der Hintergrund ist in der Regel hell. Möglich ist es aber auch einen Farbverlauf in den Hintergrund zu legen oder ein weichgezeichnetes Outdoor– oder Indoor-Motiv.

Die folgende Übersicht zeigt für welche Berufe, eine Schwarz-weiß-Aufnahme passend ist.

Hier wirkt ein schwarz-weißes

Bewerbungsfoto gut

Hier kommt das schwarz-weiße Bewerbungsfoto weniger gut an
– Bei der Bewerbung auf einen kaufmännischen Beruf ist die Schwarz-weiß-Variante sehr beliebt, denn sie drückt Seriosität aus.

– Bei der Bewerbung um eine Führungsposition entscheiden sich manche Fachkraft für ein schwarz-weißes Bewerbungsfoto, denn es wirkt edel.

– Für eine Bewerbung um eine Stelle als Kosmetikerin oder Friseurin ist eine Schwarz-weiß-Aufnahme fast zu langweilig.

– Wer sich für einen handwerklichen Beruf entscheidet, sollte auf ein Farbfoto setzen. Das Schwarz-weiß-Foto ist hier zu künstlerisch.

Darauf kommt’s bei der Schwarz-weiß-Fotografie an

Im Grunde kommt es bei der Schwarz-weiß-Fotografie auf all das an, was auch ein gutes, farbiges Bewerbungsfoto auszeichnet:

  • Bei der Ausleuchtung des Motivs muss (bei der Schwarz-weiß-Fotografie noch stärker als beim Farbfoto) explizit darauf geachtet werden, dass kein Teil des Motivs im Schatten liegt, denn dieser könnte sich durch die Schwarz-weiß-Färbung unschön verstärken. Wäre beispielsweise eine Gesichtshälfte weniger beleuchtet, wirkt diese bei der Schwarz-weiß-Aufnahme noch dunkler als beim Farbfoto.
  • Querformat ist die modernste Form des Bewerbungsfotos. Der Klassiker hingegen ist nach wie vor das Hochformat. Unüblich ist eine quadratische Form, doch unüblich heißt nicht, dass es „verboten“ ist, ein quadratisches Bild auf das Deckblatt der Bewerbung zu setzen. Vielleicht kann die Kombination aus quadratischem Bildausschnitt und einer Schwarz-weiß-Aufnahme ja sogar zum Highlight der Bewerbung werden.
  • Bei der Schwarz-weiß-Aufnahme gilt – genauso wie bei der Farbvariante: Ein ordentliches Motiv ist gefragt. Die Haare sind frisiert, der Bart gestutzt, die Frauen sind leicht geschminkt und die Kleidung sitzt.
  • Und noch eine Analogie gibt es, unabhängig davon ob mit oder ohne Farbe geknipst wird: Mehrere Posen einzunehmen ist absolut empfehlenswert, denn nur so können Sie sicher sein, dass Ihre „Schokoladenseite“ auch abgelichtet wird.

Fehler in der Kamera?

Wer auf die Do-it-yourself-Variante setzt, kann auch die Variante wählen, das Bild nach dem Shooting am PC nachzubearbeiten oder es wird gleich mit der Einstellung „monochrom“ geknipst. „Monochrom“ bedeutet jedoch nur, dass die Farbwelt auf einen Farbton reduziert wurde. Das heißt, es wäre grundsätzlich auch möglich, nicht auf Schwarz-weiß-Töne zu setzen, sondern nur auf Rot-Töne. Sicherlich ist das in der Bewerbung sehr gewagt, aber rein technisch wäre dies möglich.

Die Überraschung folgt nach dem Shooting

Das Farbfoto wirkt viel weicher als die Schwarz-weiß-Variante (am Artikelanfang).

Auch wenn Sie natürlich ein- und dieselbe Person sind (egal ob Sie in Farbe oder in Schwarz-weiß abgebildet sind), können Sie auf diesen zwei Farbvarianten komplett anders wirken. Während Sie auf einem Farbfoto mit strahlend blauen Augen glänzen können oder die Hintergrundfarbe perfekt auf die Farbe Ihrer Bluse abgestimmt ist, kann ein Schwarz-weiß-Foto eine ungeahnte Ästhetik ins Bild zeichnen. Grundsätzlich gilt: Wer es nicht versucht, wird es nicht herausfinden, ob Sie eines dieser Motive sind, die in Schwarz-weiß klassisch, edel oder mystisch wirken. Eine Grundvoraussetzung für ein gelungenes Schwarz-weiß-Foto bringen Sie aber in jedem Fall mit: Sie sind ein markantes und klar erkennbares Hauptmotiv und das ist die wichtigste Forderung, die ein Fotograf an eine Schwarz-weiß-Aufnahme stellt.

Der Profi rät darüber hinaus: Erst fotografieren und in der Nachbearbeitung dann mit dem Entzug der Farbe experimentieren. Idealerweise werden die Fotos in einem RAW-Rohformat geknipst, das – selbst wenn ein schwarz-weißes JPG entsteht – immer noch das farbige RAW vorhanden bleibt. Vor Experimenten wie Color Key Bildern ist indes bei der Bewerbung abzuraten. Das würde nämlich bedeuten, dass bei einer Schwarz-weiß-Aufnahme ein Detail farbig hervorgehoben wird. Doch kaum ein Personalreferent möchte eine grüne Brille auf der Nase des Bewerbers sehen oder gar eine rote Krawatte. Das ist eine unnötige Spielerei und hat in der Bewerbung nichts zu suchen.

Bildnachweis: Lars Zahner/fotolia.com (2x)

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